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Tag 7
Heute morgen durfte sich Dustin ausschlafen und wir haben den Vormittag möglichst entspannt verbracht.
Die Anspannung hat man Dustin aber dann doch angemerkt.
Am Vormittag habe ich noch versucht möglichst schnell einen Termin bei Dustins Neurologin zu kriegen. Pustekuchen, "wir haben ab Ende Juni wieder Termine", aber warum wĂŒrde ich die eventuelle Ăberdosierung nicht in der Ambulanz abklĂ€ren, wenn ich eh schon dort gewesen sei?
Naja, das Medikament ist eigentlich nicht dort verschrieben worden. Ob Dustin keinen Psychiater hĂ€tte. Nein, weil wir bisher fĂŒr seine Probleme eine Praxis fĂŒr Neurologie und Psychiatrie aufgesucht haben.
Als Kind war Dustin in den Ambulanzen von St. Anna und AKH. Aus dem AKH wurde er mit 20 verabschiedet, weil nicht mehr zustÀndig.
FĂŒr erwachsene Menschen mit Behinderungen gibt es nicht so viele passende Anlaufstellen.
Egal, wie auch immer, habe ich dann doch noch eine Ărztin gefunden, mit Krankenkassenvertrag und neue Patienten nimmt sie auch noch auf, das ist ja nicht immer sicher.đ
Wartezeit auf Termin, 7 Wochen, aber egal, man freut sich, wenn es ĂŒberhaupt funktioniert.
Also, zu Mittag haben wir uns eine Gasse vor der MRT-Praxis eingeparkt und sind Richtung dieser geschlendert.
Vor einem ganz bestimmten Haus sind wir kurz stehen geblieben und haben auch das Foto gemacht.⬇️
Dustins altes SchulgebĂ€ude. Dort ging er von seinem 6 bis zu seinem 15 Lebensjahr zur Schule. Einerseits hat ihm diese Zeit gefallen und auch sehr gut getan, andererseits hat ihn das heute auch gleich wieder daran erinnert, dass er damals so krank war. Man hat gemerkt, dass er gefĂŒhlsmĂ€Ăig hin und her gerissen war, aber ich durfte ein Foto schieĂen.
In der Praxis angekommen, habe ich sĂ€mtliche Formulare ausgefĂŒllt und gemerkt, dass Dustin sehr angespannt ist. Sein Tremor war ziemlich stark sichtbar und er war gestresst.
Man hat uns dann erklÀrt, dass ich Dustin begleiten könne, nicht so wie letztens beim CT, und das hat Dustin ein bisschen beruhigt.
Er war so groĂartig, ist wĂ€hrend der Untersuchung ruhig liegen geblieben und hat alles ĂŒber sich ergehen lassen. Ich bin die ganze Zeit neben ihm gestanden und wenn ich gemerkt habe, dass er unruhig wird, habe ich ihn bei den FuĂfesseln leicht gedrĂŒckt und drĂŒber gestrichen, so dass er sich in Erinnerung rufen konnte, dass ich neben ihm stehe und er nicht allein da durch muss.
WĂ€hrend dieser gefĂŒhlt " ewig langen" 10 Minuten musste ich auch feststellen, dass der Tremor, den Dustin ja nicht nur auf den HĂ€nden hat, auch auf seinem linken FuĂ stĂ€rker geworden ist. Vermutlich auch darum sein schlechteres Gangbild.
Jedenfalls hat Dustin alles gut und tapfer ĂŒberstanden. Die GerĂ€usche beim MRT sind ja nicht ohne, aber ich wurde mit Ohrstöpseln versorgt.
Den Befund erhalten wir morgen per Mail. Bin mehr als gespannt und werde wohl auch gleich wieder Dr. Google alles ĂŒbersetzen lassen. đ€Ł NĂ€chste Woche mĂŒssen wir uns dann um den Neurochirurgen kĂŒmmern, der ja ĂŒber den Befund drĂŒber schauen soll.
Dustin hat dann zu Hause noch seine geliebte Brezel gegessen, einen Kakao getrunken, sich entspannt und ist danach gleich eingeschlafen. Erst durch sein geliebtes "Sturm der Liebe" ist er dann wieder wach geworden.
Man merkt ihm heute Abend den Stress vom Tag an, aber man spĂŒrt auch den Stolz, dass er wieder eine HĂŒrde gemeistert hat.
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