Zur Info!
Unser heutige Schreiben an die Sozialministerin bezüglich der Spekulationen zu den diversen Kürzungen und der Abschaffung der Notstandshilfe, weil ja auch Kinder von uns betroffen sein werden.
z. Hd. Frau
Sozialministerin Beate Hartinger-Klein
per E-Mail:
Beate.Hartinger-Klein@sozialministerium.at
Wien,
am 16.08.2018
Sehr geehrte Frau
Sozialministerin Mag. Hartinger-Klein!
Bezugnehmend
auf die Themen
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Kürzung der Mindestsicherung
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Abschaffung der Notstandshilfe
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Kürzung bzw. Halbierung der Lehrlingsentschädigung für ÜBA und IBA
ist
in den letzten Wochen viel spekuliert worden und viel wurde
berichtet.
Ich
bzw. wir als Gruppe, als SHG von Eltern als pflegende Angehörige,
unserer beeinträchtigten Kinder, wenden uns heute an Sie, in der
Hoffnung hier von Ihnen Antworten zu erhalten.
Wir
machen uns als Betroffene große Sorgen, wie es nun mit der
Solidarität bzw. der Unterstützung unserer beeinträchtigten Kinder
(jeden Alters) sowie für uns als pflegende Angehörige weiter gehen
wird.
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Tatsache ist ja, dass Sie die Mindestsicherung kürzen werden. Ob das nun „nur“ für Migranten gelten wird, oder auch für Österreicher ohne Hauptschulabschluss, die brennende Frage wird sein, sind unsere Kinder davon auch betroffen?
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Abschaffung der Notstandshilfe: Hier werden definitiv auch manche unserer erwachsenen Kinder betroffen sein, aber auch viele erwachsene beeinträchtigte Menschen die in Arbeitsprojekten, Produktionsschulen, Werkstätten, etc. tätig sind. Denn Tatsache ist, dass die meisten dieser Menschen vom AMS abhängig sind und bleiben werden, weil viele von ihnen trotzdem sie arbeiten, Notstandshilfe und Schulungsgeld beziehen.
Leider
war ja bisher niemand (keine Regierung, keine
Opposition, keine Partei) in der Lage bzw. Willens, dies zu ändern.
Diese Menschen sind auf Arbeitsprojekte, Produktionsschulen, IBA und
ÜBA Lehren, Werkstätten, etc. angewiesen, solange sie am 1.
Arbeitsmarkt keine Chancen haben werden. Im Moment zumindest also die
Beste Option.
Nun
erzählt aber die Regierung, dass auch DIESE Menschen sich in der
sozialen Hängematte ausruhen und leider zum größten Teil in der
Mindestsicherung oder in der Notstandshilfe „festhängen“
(zumindest kommt das so in der Bevölkerung an).
Diese
Menschen Arbeiten, wie erwähnt sehr hart, müssen auch früh morgens
aufstehen, putzen, schruppen, Pakete schnüren (unter anderem für
eine Drogeriekette um ein Taschengeld von EUR 30,- / Monat), etc.
Niemand von diesen Menschen würde sich darüber beklagen, wenn man
ihnen auch Lohn statt Taschengeld endlich ausbezahlen würde.
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Sie kürzen bzw. halbieren auch die Lehrlingsentschädigung für ÜBA und IBA Lehren. Sind diese Menschen bzw. diese Lehren weniger Wert? Viele der Betroffenen sind froh überhaupt eine Chance auf eine Lehre zu erhalten. Der 1. Arbeitsmarkt ist oft gar nicht Willens diese Menschen aufzunehmen. Dann müssen aber MEHR Chancen am 2. Arbeitsmarkt vorhanden sein, bis sich endlich jemand aufrappelt und eine tatsächliche Inklusion am 1. Arbeitsmarkt in die Wege leitet und zulässt.
Man
abverlangt von diesen Menschen alles, aber gegeben wird ihnen NICHTS!
Es
fehlt
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an Respekt,
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an Rücksichtnahme,
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an Interesse,
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an Inklusion und
-
Menschlichkeit (nicht nur von Seiten der Gesellschaft, sondern insbesondere von Seiten der Politik im Allgemeinen).
Wovon
werden beeinträchtigte erwachsene Menschen denn in Zukunft leben?
Mit Selbstbestimmung hat das Ganze jedenfalls nichts zu tun.
Sachleistungen
statt Geldleistungen? Wieviel will man den diversen Organisationen
denn noch „in den Rachen schieben?“ Heimplätze und WG´s kosten
dem Steuerzahler ein vielfaches an dem was die Pflege zu Hause kostet
(u. a. auch unverständlich die Pflegestufe 8 in Pflegeheimen).
Selbst
wenn man pflegende Angehörige endlich anständig für deren
„Arbeitsleistung“ entlohnen würde und diese auch anerkennen
würde, würde dies dem Steuerzahler immer noch günstiger kommen,
als wenn wir unsere beeinträchtigten aber auch unsere alten Menschen
abschieben! Die Ressourcen sind zudem auch gar nicht vorhanden. Wie
wäre es z. B. mit einem „Betreuungsgeld“ für pflegende
Angehörige statt der bisherigen Mindestsicherung?
Über
die Aufklärung bezüglich der voraussichtlichen Pläne zu diesen
Themen bzw. über eine Rückmeldung Ihrerseits würden wir uns freuen
und verbleiben als
Gruppe
mit
freundlichen Grüßen!
Claudia
Sengeis u.a.
SHG-ENTHINDERT
–
Eltern
als pflegende Angehörige
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