Türchen 23🎅
Es ist fast vollbracht und das Christkind oder der Weihnachtsmann steht vor unseren Türen. 😉🤗😘
Ich persönlich möchte mich ganz ♥️lich bei alljenen bedanken, die diesen Adventkalender ermöglicht haben.
Ein Türchen gibt es morgen noch zu öffnen, weil viele vor Weihnachten meist noch viel zu tun haben, wünsche ich persönlich schon mal allen, trotz der derzeitigen Umstände, ein schönes, stressfreie Weihnachtsfest und schöne und erholsame Festtage.
Lasst euch nicht unterkriegen, gebt die Hoffnung auf bessere Tage nicht auf. 🍀🎅😘🎁🌲🌹🥂
Heute möchte ich euch meinen Sohn Dustin vorstellen. Einige kennen ihn eh aus Erzählungen oder sogar persönlich.
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Dustin wurde vor 25 Jahren, als völlig gesundes Kind geboren. Zumindest hatte es den Anschein.
Leider sollte alles anders kommen und wurde schnell klar, dass er anders ist. Im ersten Lebensjahr war er mehr wie eine "Puppe", als ein Kind. Er weinte kaum und bewegte sich auch so gut wie gar nicht. Über die ersten Jahre haben wir dann mehr Zeit im Krankenhaus verbracht, als sonst wo. Das war bereits unsere zweite Meldeadresse.
Dustin hatte schwere Gedeihstörungen und konnte über viele Jahre kaum an Gewicht zulegen. Er hat bis zu seinem 5 Lebensjahr nur mit Milchflasche und Spezialnahrung überlebt.
Erst als er 2005 operiert wurde und ein Appendicostoma erhielt ging es bergauf.
Dustin hatte in der Kindheit die Rolandoepilepsie, die in der Pubertät verschwand. Es gibt ja unglaublich viele Arten der Epilepsie, die sich in ganz unterschiedlichen Formen zeigen kann, daher war es für mich völlig überraschend und gar nicht richtig einzuordnen, als Dustin plötzlich eine Schläfenlappenepilepsie bekam.
Dustin ist Autist. Früher nannte man seine Form frühkindlichen Autismus. Diese Einordnung soll aber überholt sein.
Er war lange nonverbal, man kann aber mittlerweile gut mit ihm kommunizieren. Allerdings nicht auf hohem Niveau und nur dann, wenn man ihn wirklich gut kennt. Er sagt oft ja, nur damit er seine Ruhe hat, weiß dann aber oft gar nicht, was damit gemeint war und ärgert sich dann, weil er falsch verstanden wurde.
Dustin braucht einen sehr geregelten Tagesablauf und haßt Veränderungen.
Er wohnt mit mir, seiner Mutter, in einem gemeinsamen Haushalt. Er hat zwei Geschwister, die er über alles liebt und die ihn in jungen Jahren oft aus "seiner Welt " geholt haben. Das hat ihm in seiner Entwicklung auf alle Fälle gut getan.
Sein älterer Bruder David, 28 und seine jüngere Schwester Katharina, 22 leben nicht mehr bei uns, aber sie wohnen ganz in der Nähe, nämlich beide in einem Nebenbau. Dustin sieht seine Geschwister mehrmals in der Woche.
Jetzt ist er auch großer Onkel und furchtbar stolz. Er und sein Neffe haben eine eigene Kommunikationsstrategie aufgebaut. Herrlich dabei zuzusehen.
Während Dustin früher Nachts mehrfach die Wohnung verlassen hat, räumt er jetzt nachts nur noch sein Zimmer um.
Bei Dustin ist vor ein paar Jahren Schizophrenie ausgebrochen und hört er oft laute Geräusche, die gar nicht da sind. Das macht ihn dann traurig, wütend und unruhig. Er reißt dann Kabeln aus den Geräten, zieht Stecker oder ruiniert Fernbedienungen.
Aber, jetzt wo ich weiß warum, kann ich es in Grenzen halten.
Ansonsten ist Dustin ein fröhlicher junger Mann, der es liebt ins Kino zu gehen, mit Mama mal auf einen Kaffee oder ins Grüne zu fahren. Das ist aber sehr tagesabhängig.
Ansonsten ist er ein totaler Simpsons Fan und er liebt, genau wie ich, Harry Potter. Er hat eine Sammlung von Lego und Puzzles, mit dem Thema Harry Potter. Mama darf alles aufstellen und er ist gerne schadenfroh, wenn Mama sich wieder mal ärgert, weil sie stundenlang nach den passenden Teilen sucht.
Dustin schaut auch gerne Family Guy, Amerikan Dad und solche Dinge. Er ist ein riesengroßer Fan von Sturm der Liebe und schaut es täglich, seit den Anfängen bereits seit vielen Jahren. Das gehört dazu und er liebt die Dramen und Lovestories darin.
Dustin geht in eine Tagesstruktur, den ÖVSE. Er fühlt sich dort wohl und gut aufgehoben, auch wenn ihn seine Arbeitskollegen an manchen Tagen besonders nerven, so ist er doch immer froh, sie zu sehen. Seine Betreuer sind ein Traum und kann ich ihn ohne Bedenken die paar Stunden am Vormittag dort hin schicken. Für Dustin ist das seine Arbeit. Er geht also gerne arbeiten. Er bleibt aber nur bis zum Mittagessen, also er jobt praktisch in Teilzeit, weil ihn sein Autismus vollzeit überfordern würde.
Unser Leben ist definitiv nicht so, wie es bei anderen Menschen abläuft und wir verzichten auf viele Dinge, aber trotzdem ist es ein schönes und gutes Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen und wir wollen es nicht missen oder anders haben.
Wir wünschen ein frohes und schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins nächste Jahr und vor allem Gesundheit, Kraft und viel Liebe.
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