Sonntag, 20. Dezember 2020

Unser digitaler Adventkalender


Türchen 20 🎅


Danke an Christine Utrata für's Mitmachen! 🤗


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Der Weihnachtshund 


Es war einmal im Jahre 2008. Meine Tochter Kerstin wollte von Menschen keine Hilfe und Unterstützung mehr annehmen. Es machte sie furchtbar wütend, dass sie in ihrer Wohnung nur mit einer Freundin/Freund schlafen konnte. Ihre Epilepsie erforderte aber diese Sicherheit. Sollte Kerstin einen Anfall bekommen, der dann generalisierte und das Atemzentrum lähmte würde sie binnen kürzester Zeit sterben. Ich war verzweifelt. Da hörte ich von sogenannten Partnerhunden. Da Kerstin immer sehr gut mit Tieren konnte, sie ging seit vielen Jahren zur Reittherapie wegen ihrer motorischen Defizite, sah ich mir diese Möglichkeit mal genauer an. Ich landete auf der Internetseite einer Ausbildungsstelle in Salzburg, dem Verein Partnerhunde Österreich.

Was soll ich sagen, wir vereinbarten ein Beratungsgespräch mit der Hundetrainerin und checkten ab inwieweit Kerstin ein solcher Hund unterstützen konnte. Es hörte sich alles sehr gut an. Wir meldeten uns für einen Hund an. Kerstin wollte unbedingt einen Buben, da sie große Angst hatte, dass ein Mädchen „schwanger“ werden könnte und das wollte sie nicht. Also vereinbarten wir mit der Trainerin einen Buben auszubilden, damit Kerstin nicht mit dieser Angst leben musste. Übrigens werden alle Assistenzhunde kastriert, aber das interessierte sie nicht, ein Mädchen kann schwanger werden, Basta 😊

Wir besuchten oft den Hundehof in Salzburg und sahen uns die Hunde dort an, besonders toll war es, wenn es Welpen gab.

2009 lernten wir bei einem Besuch 3 süsse Labrador Welpen kennen. 2 gelbe und einen schwarzen. Kerstin spielte ganz süß mit ihnen, nicht ahnend, dass dieser kleine schwarze Welpe mal ihr Partnerhund – so heißen die Assistenzhunde dieser Ausbildungsstelle - werden würde. Der Hund wird von der Hundetrainerin speziell für den jeweiligen Menschen ausgewählt.


Und dann war es soweit, nach 18 Monaten Wartezeit, bekamen wir im November 2009 den Anruf, dass für Kerstin ein Hund fertig ausgebildet war und wir im Jänner 2010 zur Schulung nach Salzburg kommen sollten. November/Dezember 2009 hatten wir großen Stress, denn wir mussten ja die 16.000 Euro Finanzierung für unseren Hund zusammen bekommen. Wir schrieben viele Briefe an die diversen Institutionen, Versicherungen, etc. Dazumal gab es auch einen Artikel von Barbara Stöckl in der Krone „Der Weihnachtshund“ für Kerstin. 

Mitte Jänner 2010 checkten wir am Hundehof ein. 

Wir wurden in einem Raum gerufen. Links saß ein gelber Labrador auf einem Tisch und rechts ein schwarzer Labrador. Die Trainerin sagte zu Kerstin, der schwarze Hund gehört zu dir. Ich war geschockt, so ein großer schwarzer Hund. Was würden die Leute in der Tagesstruktur sagen … tausend Gedanken gingen durch meinen Kopf. Nicht so Kerstin … sie ging zu diesem großen schwarzen Hund, nahm den großen Kopf zwischen die Hände und gab ihm ein Bussi auf die Stirn. Und es war ihr Hund !!!

Die Zusammenschulung war sehr anstrengend und die Prüfungen auch. Es war viel zu lernen, über Hunde und den Umgang mit ihnen, Füttern, Pflege, einfach alles. Für mich als Katzenmenschen war es besonders fordernd. Ich war ja erst 2008 auf den Hund gekommen 😊 

Kann mich noch gut an eine Szene erinnern, als wir wieder mal trainieren mussten und ich schon fast das Handtuch werfen wollte. Da sah mich dieser Hund mit seinen großen braunen Augen an und sagte mir, du schaffst das !!!

Kerstin und ich wohnten im Hotel Kapuzinerhof in Bayern. Das war immer sehr lustig, wenn wir von Oberndorf in Salzburg über die Brücke gingen, dann waren wir in Bayern und in unserem Hotel. Viele Male gingen wir mit unserem Hund die Salzach entlang spazieren und trainieren. Nach 2 wöchiger Einschulung war dann der große Prüfungstag. Wir waren sehr aufgeregt und schafften alles sehr gut.

Was waren wir glücklich. Am 2.2.2010 kamen wir nach Hause und seitdem begleitet dieser wunderbare Hund Kerstins und unser Leben. Am Weihnachtsfeiertag, den 26.12.2020 feiern wir den 

12. Geburtstag von LEO. Er ist ein wirklicher Weihnachtshund.


Was soll ich euch sagen:

Er hat auch mein Leben verändert, nicht nur durch die Sicherheit und Selbstständigkeit für Kerstin. Ich bin inzwischen Sachverständige für Assistenzhunde der staatlichen Prüfstelle, speziell für Epilepsie-hunde. Mache verschiedene Kooperationen,  zB mit dem

Epilepsie Dachverband Österreich, SHG und Initiative Enthindert und leite das Projekt Be Different Dogs https://bedifferentdogs.computerzentrum.org/about/.

Weiters arbeite ich bei Austrian Standards in der internationalen CEN-Gruppe für die Rechte der Assistenzhunde mit. 

https://www.vetmeduni.ac.at/de/assistenzhunde/

https://www.epilepsie.at/kontakte/

www.austrian-standards.at


Solltet ihr Fragen zu diesen wunderbaren Assistenzhunden haben, kontaktiert mich gerne.


 FROHE WEIHNACHTEN 





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