Kennt ihr das auch?
Wieder ein Termin zum Gutachter. Wieder bange Tage und Stunden. Wieder schweißgebadet bis die Erleichterung kommt.
Unglaublich!
Jedesmal aufs Neue bin ich panisch, genau dass, was man wohl von uns erwartet!
Habt ihr denn auch schon zur Antwort bekommen: "Die Order kommt von ganz Oben"!
Was auch immer dass heißen mag. Wer bitte sind die "ganz Oben"? Im Folgenden ein paar Beispiele, vielleicht habt ihr so etwas ähnliches ja auch schon zu hören bekommen:
Hier ein paar "Gusto-Stückerln" von betroffenen Eltern:
Bei einer Pflegegeld
Begutachtung erklärte man, dass es „egal sei, welche Befunde man vorlege und von wem die Befunde stammen, da das Kind noch nie
psychiatrisch Stationär war, kann sein „Fall“
ganz und gar nicht so schlimm sein.“ (Es
ist mehrfach-beeinträchtigt und hat unter anderem Epilepsie, Tremor
mani, frühkindlichen Autismus und paranoide Schizophrenie).
Ein Mädl hat bei der
Begutachtung bezüglich Behindertenausweis (Grad 50%) erklärt
bekommen, „dass es ihr eh gut gehen muss und sie keines Falls
irgendeine Art von Depressionen haben kann und auch kein ADHS, wenn
sie immer pünktlich zur Arbeit erscheinen
kann.“ (Soll sie in Zukunft ständig unpünktlich kommen und
ständig ihre Arbeitstrainings und Arbeitsprojekte gefährden? Sie
hat eine leichte Intelligenzminderung und könnte unter anderem
dadurch nur schwer einer Arbeit am ersten Arbeitsmarkt nachgehen.)
Frühkindlicher Autismus – Sohn war
noch nicht volljährig – man war der Meinung, „dass eh alles
nicht so schlimm sei und man froh sein soll, denn wenn der Sohn
erwachsen sei, dann sei er doch eh völlig gesund. Da gibt es
viel schlimmere Fälle.“(frühkindlicher Autismus – nur bei
Kindern?).
„Ein behindertes Kind und einen
Vollzeitjob- des werden´s net schaffen, sie werden
scheitern“.
„So wie der da drinnen liegt,
kann der in keine Gruppe gehen.“
Begleitung zur Begutachtung bezüglich
Pflegegeld: „Normalerweise kommt da nur die Mutter mit rein. Des
reicht vollkommen, sonst hab ich da zu viele Leute herinnen die der
Meinung sind, dass sie es besser wissen“.
„Humaner Weise bekommen Sie die
Stufe 2...“
„Ist das genetisch veranlagt?...
ist ja nicht so schlimm es ist ja nicht das einzige Kind auf der
Welt... Erklären sie mir nur kurz...., da ich viel zu tun habe und
nicht viel Zeit. Vorbefunde lese ich nicht...“
„So schlimm ist des doch gar
nicht... erkenne da kein Problem...“
Chronisch krankes Kind mit sehr hohem
IQ – Mutter bekommt zu hören: „Na mit dem
werden`s sowieso mal überfordert sein und noch viele Schwierigkeiten
haben.“
Man bekommt auch zu hören, dass das
Kind „familienunfähig“ sei und man selbst ist natürlich
ständig „überfordert“ und „es gibt doch eh
Einrichtungen“.
„Für das Kind gibt es keine
Diagnose, er ist halt anders. Er ist normal aber seine Gefühle sind
halt verstärkt. Erklären Sie mir, wie sie mit so einem Kind leben
können?“
Eine Ärztin, die als Gutachterin
fungierte hat ein Kind untersucht und da dieses bei der Untersuchung
einfach nicht mitmachen wollte, steht nun im Befund „Kind kann
nichts“.
„Hätten Sie ihr Kind nicht so
gut gefördert, dann hätten´s halt jetzt eine höhere Pflegestufe.“
„Wir haben hier in Österreich
wunderbare Heime“
„Sie kriegen eh kein zweites
Kind gel?“
„Da haben´s halt jetzt zwei von
„Denen“, super“
Zum Kind: „Du bist 15 und kannst
nicht mal eine Waschmaschine anstellen?“
Zu einem inkontinenten Teenie: „Du
gehst echt mit der Windelhose in die Schule?
„Ich rate ihnen ganz dringend
von weiteren Kindern ab“.
„Wir wollen die Diagnose jetzt
nicht auch noch schlechter machen als sie ist.“
„...bei so einem kaputten
Hirn“..
„Meine Güte immer ist alles
autistisch. Der ist nicht autistisch und wird schon noch anfange zu
reden, wenn er will.“ (tatsächliche Diagnose –
frühkindlicher Autismus, nonverbal).
Gutachterin zu 8 jährigem Mädchen
mit selektivem Mutismus: „Naja, wenn Du Dich weiter aufführen
willst wie ein Baby, dann rede halt weiter nicht, dann wirst halt die
Schule nicht schaffen.“
Oft von Eltern wiederholt und
mehrfach bestätigt:
Gutachter interessiert sich bei
Hausbesuch ganz und gar nicht für den Patienten (obwohl es in der
„Gutachterfibel“ vorgegeben ist, sich den Patienten ausführlich
anzusehen).
Eltern werden zwar gefragt, was
mit dem Kind los ist, Gutachter tun dies aber ständig als nicht
erwiesen ab (Die Eltern selbst haben ja die wenigste Ahnung). Das
wirklich schlimme daran ist, dass man ständig versucht die
Pflegestufen zu senken und dies immer damit begründet wird: „Diese
Anordnung kommt von ganz Oben – wir sind angehalten dies zu tun“!
Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Dann meldet Euch doch bei uns!
Entweder unter
enthindert@a1.net
oder auf unseren beiden FB Seiten: ENTHINDERT (geschl. Diskussionsforum) oder Selbsthilfegruppe ENTHINDERT (öffentl.)
oder kommt einfach zu unserem nächsten Treffen und erzählt es uns gleich direkt.
Wir freuen uns!
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