Ich bin so furchtbar angepisst über die Ignoranz mancher Menschen!
Wir haben vor kurzem hier über ein sehr gemeines Rundschreiben eines Elternvereins berichtet. Wir haben als Gruppe eine Stellungnahme abgeschickt und wurde diese mehrfach ignoriert!
Sowohl vom Elternverein,
als auch von der Direktion der betroffenen Schule,
als auch vom Stadtschulrat (Office@ssr-wien.gv.at vom 16.07.2018)
Dass die derzeitige Regierung die Inklusion für eine "unnötige Sache" hält, dass ist bekannt, aber dass die Gesellschaft hier mit der Regierung einer Meinung scheint, finde ich tragisch.
Hier das gestrige verzweifelte Schreiben einer betroffenen Mama:
Hallo Claudia,
hat sich da schon etwas ergeben? Es ist 5 vor 9 und gleich beginnt in der
Attemsgasse der "normale" Unterricht
für die "normalen" Kinder.
Die "Monsterkinder" sind ja gsd entfernt worden.
Ich kotz mich bei dem Gedanken derart an!!! Was können wir tun? Wie sind
die nächsten Schritte?
Im Radio spielts dauern "mein 1. Schultag" .... soll ich bei Ö3 anrufen?
Oder der Direktorin Attemsgasse einen
schönen 1. Schultag wünschen - ohne den Stress mit den behinderten
Kindern....
Hier nochmal unsere Stellungnahme zum Vorfall Attemsgasse per E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Hiermit leite ich unsere Stellungnahme zum Vorfall Elternverein Attemsgasse
an Sie weiter.
Leider haben sich weder die Schule noch die Eltern diesbezüglich geäußert
oder uns kontaktiert.
Eine betroffene Mutter ist an unsere Selbsthilfegruppe herangetreten und
hat uns gebeten hier eine Stellungnahme zu übermitteln. Eine andere betroffene
Mutter ist derzeit sehr besorgt, weil ihr beeinträchtigtes Kind ab September die
Attemsgasse besuchen soll.
Als Selbsthilfegruppe von Eltern als beeinträchtigter Kinder sind wir
erschüttert über die Vorgehensweise, das Mobbing und die Diskriminierung die
hier stattfindet.
Es wäre wirklich wünschenswert, wenn man diesem konkreten Fall hier
nachgehen könnte und zur Aufklärung beitragen könnte.
Vielen Dank im Voraus für Ihr Bemühen!
Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen!
Claudia Sengeis u. a.
SHG-ENTHINDERT
Eltern als pflegende Angehörige
Anhang:
STELLUNGNAHME:
Sehr
geehrte Frau B... P...!
Sehr
geehrte Schulleitung Fr. Dipl. Päd. Kollmer!
Sehr
geehrter Elternverein des Schulcampus Attemsgasse!
Es
ist uns eine Rundmail Ihrerseits zugespielt worden, die uns mit
Verlaub, furchtbar entsetzt und verärgert hat.
Als
Eltern von beeinträchtigten Kindern sind wir über die Annahme, dass
man sich vor unseren Kindern „fürchtet“ sehr erstaunt und können
wir Ihre Rundmail ganz und gar nicht nachvollziehen. Wir gehen davon
aus, dass das Thema Inklusion an Ihrer Schule noch nicht diskutiert
wurde?
*Liebe
Eltern*
*
ich möchte Entwarnung geben, unsere Kinder kommen mit der 2. Klasse
in den 2. Stock nach oben, aber die Kinder mit besonderen
Bedürfnissen weichen in eine andere Schule* ?
*Es braucht also keiner Bedenken oder Angst haben.* ?
*Es braucht also keiner Bedenken oder Angst haben.* ?
*Lieben
Gruss*
*B...* ??
*B...* ??
Das
ist eine Rundmail an die "besorgten" Eltern des Schulcampus
Attemsgasse, Wien 22 von der Vorsitzenden des Elternvereins B... P....
Vor
wen oder was möchten Sie denn die Eltern „Entwarnen“?
Die
Kinder mit besonderen Bedürfnissen weichen in eine andere Schule
(Smile)?
Es
braucht keine Bedenken oder Angst zu haben?
Darf
man fragen was Sie denn befürchten, wenn beeinträchtigte Kinder mit
Ihren „normalen“ Kindern gemeinsam eine Schule bzw. eine Klasse
besuchen, passieren soll?
Diese
unsere „bösen“ beeinträchtigten Kinder vor denen man „jetzt
keine Bedenken oder Angst mehr haben muss“,
sind genau so lieb, böse, krantig, lustig, pupertär, traurig,
verwundert, verliebt, verängstigt, hinterlistig, freundlich,
anlehnungsbedürftig, etc.,
wie
jeder andere gesunde Mensch,...wie jedes andere gesunde Kind!
Nicht
unsere Kinder haben das Problem mit beeinträchtigten Menschen, es
ist ein Vorurteil unserer Gesellschaft und Scham und Abwehr sowie der
Barriere im Kopf werden fast ausschließlich durch Eltern und
Pädagogen weitergegeben.
Natürlich
sind hier nicht alle Eltern und auch nicht alle Pädagogen „über
einen Kamm zu scheren!“
Wir
ersuche als Selbsthilfegruppe bzw. Gruppe von Eltern als pflegende
Angehörige, deren Kinder mit Beeinträchtigungen leben, zukünftig
solche Rundschreiben anders zu formulieren und eine
Ausgrenzungspolitik unter den Eltern sowie eine schwere
Diskriminierung von beeinträchtigten Menschen zu unterlassen.
Vielen
Dank im Voraus für Ihr Verständnis und Ihr Bemühen!
Wir
verbleiben mit freundlichen Grüßen!
Claudia
Sengeis
und
die Selbsthilfegruppe ENTHINDERT
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