Dienstag, 4. September 2018

Attemsgasse - Diskrimininierungsvorwürfe gegen Elternverein



Ich bin so furchtbar angepisst über die Ignoranz mancher Menschen!

Wir haben vor kurzem hier über ein sehr gemeines Rundschreiben eines Elternvereins berichtet. Wir haben als Gruppe eine Stellungnahme abgeschickt und wurde diese mehrfach ignoriert!


Sowohl vom Elternverein,
als auch von der Direktion der betroffenen Schule,
als auch vom Stadtschulrat (Office@ssr-wien.gv.at vom 16.07.2018) 

Dass die derzeitige Regierung die Inklusion für eine "unnötige Sache" hält, dass ist bekannt, aber dass  die Gesellschaft hier mit der Regierung einer Meinung scheint, finde ich tragisch.


Hier das gestrige verzweifelte Schreiben einer betroffenen Mama:

Hallo Claudia,
hat sich da schon etwas ergeben? Es ist 5 vor 9 und gleich beginnt in der Attemsgasse der "normale" Unterricht
für die "normalen" Kinder.
Die "Monsterkinder" sind ja gsd entfernt worden.
Ich kotz mich bei dem Gedanken derart an!!! Was können wir tun? Wie sind die nächsten Schritte?
Im Radio spielts dauern "mein 1. Schultag" .... soll ich bei Ö3 anrufen? Oder der Direktorin Attemsgasse einen
schönen 1. Schultag wünschen - ohne den Stress mit den behinderten Kindern....

Hier nochmal unsere Stellungnahme zum Vorfall Attemsgasse per E-Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren!
Hiermit leite ich unsere Stellungnahme zum Vorfall Elternverein Attemsgasse an Sie weiter.
Leider haben sich weder die Schule noch die Eltern diesbezüglich geäußert oder uns kontaktiert.
Eine betroffene Mutter ist an unsere Selbsthilfegruppe herangetreten und hat uns gebeten hier eine Stellungnahme zu übermitteln. Eine andere betroffene Mutter ist derzeit sehr besorgt, weil ihr beeinträchtigtes Kind ab September die Attemsgasse besuchen soll.
Als Selbsthilfegruppe von Eltern als beeinträchtigter Kinder sind wir erschüttert über die Vorgehensweise, das Mobbing und die Diskriminierung die hier stattfindet.
Es wäre wirklich wünschenswert, wenn man diesem konkreten Fall hier nachgehen könnte und zur Aufklärung beitragen könnte.
Vielen Dank im Voraus für Ihr Bemühen!
Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen!
Claudia Sengeis u. a.
SHG-ENTHINDERT

Eltern als pflegende Angehörige

Anhang:

STELLUNGNAHME:



Sehr geehrte Frau B... P...!
Sehr geehrte Schulleitung Fr. Dipl. Päd. Kollmer!
Sehr geehrter Elternverein des Schulcampus Attemsgasse!


Es ist uns eine Rundmail Ihrerseits zugespielt worden, die uns mit Verlaub, furchtbar entsetzt und verärgert hat.

Als Eltern von beeinträchtigten Kindern sind wir über die Annahme, dass man sich vor unseren Kindern „fürchtet“ sehr erstaunt und können wir Ihre Rundmail ganz und gar nicht nachvollziehen. Wir gehen davon aus, dass das Thema Inklusion an Ihrer Schule noch nicht diskutiert wurde?


*Liebe Eltern*
* ich möchte Entwarnung geben, unsere Kinder kommen mit der 2. Klasse in den 2. Stock nach oben, aber die Kinder mit besonderen Bedürfnissen weichen in eine andere Schule* ?
*Es braucht also keiner Bedenken oder Angst haben.* ?
*Lieben Gruss*
*B...* ??
Das ist eine Rundmail an die "besorgten" Eltern des Schulcampus Attemsgasse, Wien 22 von der Vorsitzenden des Elternvereins B... P....


Vor wen oder was möchten Sie denn die Eltern „Entwarnen“?
Die Kinder mit besonderen Bedürfnissen weichen in eine andere Schule (Smile)?
Es braucht keine Bedenken oder Angst zu haben?


Darf man fragen was Sie denn befürchten, wenn beeinträchtigte Kinder mit Ihren „normalen“ Kindern gemeinsam eine Schule bzw. eine Klasse besuchen, passieren soll?


Diese unsere „bösen“ beeinträchtigten Kinder vor denen man „jetzt keine Bedenken oder Angst mehr haben muss“, sind genau so lieb, böse, krantig, lustig, pupertär, traurig, verwundert, verliebt, verängstigt, hinterlistig, freundlich, anlehnungsbedürftig, etc.,


wie jeder andere gesunde Mensch,...wie jedes andere gesunde Kind!


Nicht unsere Kinder haben das Problem mit beeinträchtigten Menschen, es ist ein Vorurteil unserer Gesellschaft und Scham und Abwehr sowie der Barriere im Kopf werden fast ausschließlich durch Eltern und Pädagogen weitergegeben.


Natürlich sind hier nicht alle Eltern und auch nicht alle Pädagogen „über einen Kamm zu scheren!“


Wir ersuche als Selbsthilfegruppe bzw. Gruppe von Eltern als pflegende Angehörige, deren Kinder mit Beeinträchtigungen leben, zukünftig solche Rundschreiben anders zu formulieren und eine Ausgrenzungspolitik unter den Eltern sowie eine schwere Diskriminierung von beeinträchtigten Menschen zu unterlassen.


Vielen Dank im Voraus für Ihr Verständnis und Ihr Bemühen!


Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen!
Claudia Sengeis
und die Selbsthilfegruppe ENTHINDERT



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