Jonas
ist 9 Jahre alt.
Jonas
ist einfach toll. ❤️
Ein
unglaublich höflicher, verbal gewandter und hochintelligenter Junge.
Jonas....
ist Asperger-Autist, hat ADHS und ist sprachlich und technisch
hochbegabt.
Seine
Geschichte begann früh.
Frei
sitzen mit 6 Monaten, frei laufen mit 8.
Mit
einem knappen Jahr konnte er 2-3-Wort-Sätze grammatikalisch korrekt selbst
formulieren.
Mit
2 Jahren kannte er ausnahmslos alle Automarken.
Kindergarten
war ok, mein Sohn akzeptierte die anderen Kinder, spielte aber am liebsten in
seiner eigenen Welt.
Ich
WUSSTE, er ist anders. Schwer zu beschreiben, mehr ein Verdacht, ein Gefühl. Bis
heute kann ich es nicht richtig formulieren....
Schule.
Heiß
ersehnt, würde meiner Meinung nach ein Kinderspiel werden - schwerer
Irrtum.
Das
Drama begann.
Schule
1, Klasse 1.
Jonas
ging unter, Schreiben war ein Krampf, die Klasse viel zu groß.
Schulwechsel,
2. Klasse.
"DER
stört ja dauernd.... DER kann sich nicht benehmen...."
Mein
Kind????? Gut, zur Kinderpsychiaterin und zum klinischen Psychologen.
-
Jonas hat ADHS, ist hochbegabt. Der Verdacht auf Aspergerautismus von Seiten
der Kinderpsychiaterin hat sich bestätigt.
Ohne
unterstützendes Medikament zur Aufrechterhaltung der Konzentration keine Chance
- und es wird deutlich besser ❤️. Eine Helferkonferenz mit
der Psychiaterin, den Lehrerinnen, jemand vom Stadtschulrat und mir gerät zur
Katastrophe.
Mein
Sohn ist anders und passt nicht ins System. In der ganzen Landeshauptstadt gibt
es keinen freien passenden Schulplatz. Jonas geht nur noch mit Angst und
Bauchweh in die Schule, schreit im Schlaf. Es muss sich unbedingt etwas
ändern.
Corona....
Wir
ziehen von der Stadt aufs Land. Vieles ist anders, neu.
Ein
3. Mal wechselt Jonas die Schule. Die Direktorin hat ein Herz aus Gold. Es ist
meine eigene Volksschule, in der ich vor so vielen Jahren gewesen bin.
Hier
wird mein Kind aufgenommen und darf ankommen. Er besucht die 3. Klasse,
Integration. 16 Kinder.
Nicht
alles ist einfach, mit seiner Diagnose steht Jonas allein da und noch immer
fehlt es an ausreichendem Wissen über Autismus oder dem Willen, es sich
anzueignen....
Gut
18 Monate haben wir durch Corona verloren, die Diagnostik im KH erfolgte erst
endgültig im November 2020.
Es
gibt nichts zu rütteln, Jonas ist ein Aspi. Damit kommt er gut zurecht, vor
allem, seit ihm eine Psychologin im Sozialen Kompetenztraining zur Seite steht.
Auch der erste Block Ergotherapie hat unglaublich viel geholfen.
Wir
kämpfen.
Alles
muss standardmäßig ablaufen, Neues führt zu Nervosität, Weinattacken,
Wutanfällen, Unverständnis und kann den ganzen Tag kaputtmachen.
Diskussionen
über warum Einstein keine Socken trug oder das Attentat von Graf von
Stauffenberg sind an der Tagesordnung bei uns.
Es
wird nie langweilig.
Mittlerweile
hat Jonas sogar Freunde gefunden.
Eine
Kleinigkeit für ein "normal gesundes" Kind, für meines ein
Meilenstein.
Es
gibt aber auch Dinge, die (noch) nicht laufen. Allein bleiben, 10 Minuten....
nogo. Selbstständig waschen, duschen, sich ein Brot schmieren.....nogo.
Auch
nicht allein schlafen.
Alles
egal - weil es die kleinen Schritte sind, die im Leben zählen, und die macht
Jonas in die richtige Richtung.
Eines
Tages will er Meeresbiologe werden und im September 2022 ins Gymnasium.
Laut
seiner Direktorin die richtige Entscheidung.
Jonas
ist 9.
Jonas
ist ganz ganz toll und perfekt, so wie er ist.
Alles Gute! Tolle Geschichte, cooler Bursche, starke Mama!
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