Samstag, 13. Oktober 2018

Worte eines Betroffenen ❗ Danke Anton Steiner ❗



Bürger mit Behinderung und die ältere Generartion:
Sonderkindergärten?
Sonderschulen?
Behindertenwerkstätten?
Sozialökonomische Betriebe?
Sozialökonomische Arbeitsplätze?
Wohnheime?
Pflege- und Altenheime?
Tagestrukturen?
Arbeiten für ein Taschengeld?
Transitarbeitsplätze?
Sachleistungen von Profis?
Institutionalisierte Pflege?
Das bedeutet Abhängigkeit, Fremdbestimmung und Vereinsamung!!!
Will die SPÖ mit Rendi Wagner weiterhin diesen Unfug fördern? In diesem Bereich muss ein Umdenken stattfinden.  Die Umsetzung der UN BRK darf nur mit Bretroffenen und deren Angehörigen erfolgen!
In der Behindertenpolitik taugt der Begriff »Selbstbestimmung« nur als Kampfbegriff gegen Paternalismus und Aussonderung.

BürgerInnen mit Behinderung und alte Menschen sollten, so SPÖ, ausschließlich institutionell betreut werden, wodurch eine »anständige Pflege« und ein »Ende der Einsamkeit« gewährleistet werden sollte. Gleichzeitig spricht die SPÖ von »Einsparungsmaßnahmen« und »Beschäftigungsoffensive«. Wie das gehen soll? Die SPÖ plant ausschließlich professionelle Fachkräfte anzustellen und damit das Arbeitsproblem mitzulösen.

Die Profis sind wir* - Blitzlicht auf die Pflegegelddebatte
Erschienen in: (Kommentar der anderen).
Der Wahlkampf war vorbei. Weihnachten auch. Und wieder mal ist es Fasching: 🇱🇻️Brigitte Ederer🇱🇻️ trat in einem STANDARD-Interview für »eine Bindung des Pflegegeldes an professionelle Hilfe« ein und löste damit eine breite Diskussion über die Rechtfertigung des Pflegegeldes und dessen Verwendung aus. Behinderte und alte Menschen sollten, so Ederer, ausschließlich institutionell betreut werden, wodurch eine »anständige Pflege« und ein »Ende der Einsamkeit« gewährleistet werden sollte. Gleichzeitig spricht Ederer von »Einsparungsmaßnahmen« und »Beschäftigungsoffensive«. Wie das gehen soll? Brigitte Ederer plant ausschließlich professionelle Fachkräfte anzustellen und damit das Arbeitsproblem mitzulösen. Wie das funktionieren soll, bleibt ein Mysterium. Rechnen kann es sich jedenfalls nicht:
Das derzeit ausbezahlte Pflegegeld sieht €€€€ pro benötigter Pflegestunde als Zuschuß zum tatsächlichen Pflegebedarf vor. Eine Pflegestunde etwa einer Mobilen Krankenschwester macht aber mindestens das Zehnfache aus. Das heißt, um Ederers Vorschlag umzusetzen, wäre eine wesentliche Erhöhung des Pflegegeldes vonnöten. Andernfalls: Profi-Hilfe und gleiches Pflegegeld würden zu einem häuslichen Pflegenotstand führen. Auch würden weniger Betreuungsstunden wohl auch kaum die Einsamkeit der Betroffenen verringern.
Eine Partei, die im Wahlkampf noch versprochen hat, das Pflegegeld zu valorisieren, kann diese logischen Konsequenzen der vorgeschlagenen Maßnahme doch wohl nicht beabsichtigt haben. Und wenn doch, dann weiß man als Betroffener nicht so recht, ob man Tränen lachen oder weinen soll!
Institutionelle Hilfen, die Ederer offensichtlich gemeint hat, kommen nicht am Wochenende, nicht in der Nacht und schon gar nicht, wenn spontan eine Hilfeleistung benötigt wird. Abgesehen davon, sind die Kosten, wie oben angeführt, um ein Vielfaches höher.
Dazu kommt noch, daß die professionelle Hilfe, die die Geschäftsführerin der SPÖ, Ederer, meint, ungeheuer viel an Verwaltungskosten verschlingt, im täglichen Umgang sehr bürokratisch agiert und es an der nötigen Flexibilität, wie sie Betroffene brauchen, mangeln läßt.
Beispielsweise hat die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfeverbände (AVS) in Kärnten vom Land die Aufgabe übertragen erhalten, ein Netz an ambulanten Diensten aufzubauen. Ergebnis: Es wird nur professionelle Hilfe angeboten, die sich die Betroffenen nicht leisten können und nach der oft kein Bedarf besteht (Krankenschwesterhonorar für Bodenputzen?). Und auf der anderen Seite investiert das Land enorm viel Geld in den Betrieb des gewaltigen Verwaltungsapparates der AVS.
Das Pflegegeld hat für den behinderten Menschen nicht nur die Funktion, lebensnotwendige Unterstützung zur Bewältigung des Alltags und der Lebensgestaltung zu gewähren. Das Pflegegeld trägt bei zur Selbständigkeit, Unabhängigkeit und zu einer selbstbestimmten Lebensführung. Damit ist das Pflegegeld eine Errungenschaft, die Zeugnis von der Würde des Menschen ablegt.
1. Der sogenannte versteckte Finanzausgleich: Es ist ein offenes Geheimnis, daß professionelle Institutionen und Heime die Tarife mit Einführung des Pflegegeldes enorm erhöht haben.
2. Es gibt Strukturen, die kostengünstigeres, individuelles Engagement verhindern. So muß z. B. eine Mutter, die ihr behindertes Kind außerhalb der festgelegten Ferienzeit aus dem Heim nehmen möchte, die Heimsätze weiter bezahlen. Es mangelt an flexiblen Diensten, und eine stationäre Behandlung im Spital ist für die Betroffenen finanziell weitaus attraktiver als die Inanspruchnahme von ambulanten Diensten, obwohl diese der Allgemeinheit viel weniger Kosten verursachen würden.
3. Es macht einen Unterschied, ob es sich um ein 6jähriges Kind, welches aufgrund eines Autounfalls querschnittgelähmt ist, oder um einen 80jährigen Mann, der aufgrund seines Alters nicht mehr gehen kann, handelt. Belgien, Finnland und Großbritannien treffen beim Pflegegeld Unterschiede, um speziell die großen Zuwächse beim Pflegeld für altersbedingte Behinderungen in den Griff zu bekommen.
Zusammenfassend muß festgehalten werden:
•Der/die Behinderte ist Experte/in in eigener Sache, das heißt nur er/sie kann bestimmen, wer für ihn/sie der professionelle Assistent ist.
•Es ist ein Armutszeugnis, wenn bei Vorschlägen zur Budgetkonsolidierung als erstes das Pflegegeld genannt wird, das bei der Einführung vom damaligen Sozialminister noch als »Jahrhundertgesetz« gefeiert wurde.

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