Mittwoch, 31. Januar 2024

Auch wenn das Thema vielen schon zum Hals raus hängen mag,...

... so ist und bleibt es weiter wichtig!!! 

Wir hatten bei unserem Stammtisch gestern auch eine sehr wetschätzende Diskussion, in der alle ihre Gedanken dazu einbringen konnten.

Eine große Organisation hat uns dankenswerterweise in eine Arbeitsgruppe eingeladen, bei der es ursprünglich darum ging, Ideen auszuarbeiten und evtl. gemeinsam eine andere Lösung dazu zu finden.

Wir haben jetzt erfahren, dass man dort davon ausgeht, dass das Anstellungsmodell sowieso bundesweit käme, ob es von Betroffenen gewollt wird oder nicht! 

Zur Diskussion stand gestern bei unserem Stammtisch, dass es natürlich fein wäre, wenn pflegende Angehörige angestellt werden könnten, weil man dann auch die einbeziehen würde, die verheiratet sind oder in Partnerschaft leben.

Bei der Sozialhilfe ist das ja leider auch ein massives Problem! 

Das ist legitim und völlig nachvollziehbar!!

Ein großes Problem stellt dies aber wiederum für ALLEINERZIEHENDE dar, die keine Partnerschaft haben und auf jeden Cent angewiesen sind und alle Ausgaben alleine stemmen müssen!! 

Aus unserer Sicht werden hier Betroffene gegeneinander ausgespielt, so wie es beim Angehörigenbonus, der gestern auch Thema war, bereits scheinbar passiert.

Die Kritikpunkte sind folgende und man versuche sich dabei bitte immer in den Betroffenen selbst rein zu versetzen :

*Eine Anstellung ist aus unserer Sicht schon deshalb nicht möglich, weil NACH der Anstellung, also nach der "Arbeitszeit" keine freie Zeit, wie im herkömmlichen Sinne, gegeben ist... die Pflege und Betreuung läuft weiter!

*Durch die Regelung von zwingenden, verpflichtenden Kontrollterminen wird die Privatsphäre für den Angehörigen, aber auch für den zu Pflegenden massiv verletzt

*Ein überbordernder Zeitaufwand ist zu befürchten, wegen der verpflichtenden Pflegedokumentation

*100 Stunden verpflichtende Ausbildung für den Angehörigen sind angedacht. Zum Einen pflegen und betreuen viele Angehörige, insbesondere aber Eltern, deren Kinder und erwachsene Töchter und Söhne oft schon viele Jahre und Jahrzehnte und komme dies einer Verhöhnung gleich (hier könnte der Einsatz von community nurses auf freiwilliger Basis und bei Bedarf zum Tragen kommen). Auch der Zeitaufwand ist und bleibt ein hoher Faktor, denn wohin während dieser Zeit mit dem zu Pflegenden? Selbst online wäre dies für manche nicht zu schaffen! 

Zum Anderen sollte man mit den Angehörigen ganz offen kommunizieren, dass diese Ausbildung dafür gedacht ist, dass man im Falle des Ablebens des zu Pflegenden dann am Arbeitsmarkt in diesem Bereich integriert werden wird. Viele von uns werden wohl in solch einem Fall alles wollen, nur sicher nicht in den Pflegebereich.

*Pflegerische Tätigkeiten sind während der Anstellung rechtlich nicht abgesicherte.

*Nach wie vor ist und bleibt auch unklar, ob und in welcher Form der zu Pflegende dann weiterhin eine Tageseinrichtung, Tagesstruktur, etc. besuchen wird können. Das steht gegen das Prinzip der Selbstbestimmung!!

Die Idee, dass das auch weiterhin möglich sein kann, weil man ja sowieso 30% des Pflegegeldes an die Tageseinrichtung, Tagesstruktur, etc. zahlen muss hat einen grundsätzlichen Haken, denn wie Betroffene wissen, bleibt es in vielen Fällen nicht bei den 30%, denn zumindest viele Tagesstrukturen verlangen zusätzlich einen monatlichen Beitrag, der mit der Struktur selbst vereinbart wird und direkt dort rein fließt!! Das können dann nochmal zusätzlich zwischen € 100 und € 250.-/ Monat sein!!

Wie gedenkt man das zu finanzieren? Im Übrigen ist und bleibt das Pflegegeld eine Leistung für den zu Pflegenden um Pflege und Betreuung an- und zu zukaufen und nicht um Angehörige anzustellen.

*Des Weiteren werden die Pflegestufen 1 und 2 ausgeschlossen. Auch eine Art der Diskriminierung? 

Es soll angeblich eine repräsentative Studie der AK aus dem Jahre 2022 zu dieser Thematik geben. Wir kennen diese Studie nicht, aber repräsentativ kann sie nicht sein, wenn die Anzahl der Befragten tatsächlich 650 Personen!!! waren, wenn gleichzeitig immer davon die Rede ist, dass es in Österreich zwischen 800.000 und 900.000 pflegende Angehörige gibt. 

Es braucht aus unserer Sicht eine Rauslösung von pflegenden Angehörigen aus der Sozialhilfe unabhängig vom Familieneinkommen und versichert! Die Selbstversicherung in der Pensionsversicherung ist ja sowieso schon möglich!

Für Angehörige, die in einem Arbeitsverhältnis stehen können und wollen, braucht es die richtigen Bedingungen um dem Erwerbsleben gerecht werden zu können und auch tatsächlich darin bestehen zu können. Das ist im Moment ohne Unterstützung durch weitere Angehörige, Freunde, Nachbarn, mobile Dienste, etc. kaum zu stemmen. 

Für Betroffene, die bereits selbst in Pension sind, ist das Anstellungsmodell im Übrigen sowieso keine Thematik.

Es geht hier für Betroffene um deren Existenzabsicherung!! und keine "Zuckerl", die keine sind!

Wir werden das also weiterhin ganz genau verfolgen.

#enthindert



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