Thema Inklusion, Teilhabe, Gleichstellung.
Man möge mich bitte nicht falsch verstehen, ich finde Inklusion, Teilhabe und Gleichstellung gut und richtig.
Trotzdem kann es fĂĽr den ein oder anderen einen bitteren Beigeschmack haben.
Alexander (Name geändert), 37 Jahre, hat eine leichte intellektuelle Behinderung, eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung und derzeit eine schwere Depression.
Nach dem Tod seiner Mutter ging es fĂĽr ihn wahrlich bergab.
Er fĂĽhlt sich seither alleingelassen, kann den Tod der Mutter nicht verkraften und kommt morgens kaum noch aus dem Bett.
Einzig seine Kinder sind noch ein kleiner Lichtblick, für den es sich noch lohnt zu kämpfen und hier zu bleiben.
Alexander hatte keine leichte Kindheit und vieles in seinem Leben lief schief.
Seine Mutter war sein einziger Halt, trotzdem auch sie selbst hatte gesundheitliche Probleme und eine Behinderung. Man schlug sich durchs Leben. Jetzt ist Alexander dieser Halt weggebrochen und alles noch viel schwieriger und komplizierter.
Alexander war in jungen Jahren in einer Therapeutischen Maßnahme und wollte eine Lehre probieren. Da aber nur eine Teillehre möglich war, hat er vorzeitig aufgegeben. Kleine Tagesjobs am Rande, hat er immer wieder versucht, aber es war ihm arbeiten nicht wirklich möglich.
Jetzt sitzt er zwischen den Stühlen, ist beim Arbeitsmarkt gemeldet, obwohl Alexander nie wirklich dauerhaft arbeitsfähig war und ist massiv unter Druck.
Ja, der Arbeitsmarkt ist fĂĽr ihn jetzt inklusive, aber erschwert sein Leben dadurch ungemein.
Eine Invaliditätspension wurde abgewiesen und er fühlt sich nun vom System im Stich gelassen. Es bleibt zu hoffen, dass sein jetziger Erwachsenenvertreter für ihn eine andere, eine bessere Option findet.
Einmal am Arbeitsmarkt angekommen, ist der Wechsel in die Arbeitsunfähigkeit bei gesundheitlichen Verschlechterungen nämlich so gut wie nicht mehr möglich.
Inklusion also ja, aber es mĂĽssen andere Optionen offen bleiben und der Weg zu switchen geebnet werden. Sonst werden hier Betroffene zukĂĽnftig wohl komplett auf der Strecke bleiben.
Gesetze, Veränderungen und Forderungen müssen IMMER von ALLEN Blickwinkeln betrachtet werden und auch in alle Richtungen abgedeckt und mitgedacht werden, sonst gehen einzelne Gruppierungen von Betroffenen ganz schnell unter!!
Wer wird diese Menschen dann auffangen? Niemand? Genau das ist zu befĂĽrchten!
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