Mittwoch, 28. Juni 2023

Barbara (Name geändert)...

... hat sich also heute zurück gemeldet beim AMS. Sie ist arbeitssuchend. Sie ist eine junge alleinerziehende Mutter. Ihr Kind hat die Diagnose frühkindlicher Autismus. Das Kind hat bereits zwei Versuche im Kindergarten gestartet, doch leider ist es in einer Gruppe mit zumindest 20 Kindern einfach nicht integrierbar. Das Kind steht jetzt auf einer Warteliste für einen passenden Kindergarten - und Schulplatz.

Barbara war jetzt vom Arbeitsmarkt abgemeldet, weil kein passender Betreuungsplatz vorhanden war. Daher bekam sie auch keine Sozialhilfe und wurde von der Familie finanziell mit ihrem Kind aufgefangen. Dauerlösung ist das natürlich nicht, also startete Barbara jetzt einen neuerlichen Versuch.

Es bleibt spannend, in einer Woche hat sie einen neuerlichen Termin.

Geld bekommt sie über das AMS natürlich auch weiterhin keines, aber sie kann zumindest jetzt Sozialhilfe beantragen um mit ihrem Kind zu existieren. 

Das Gespräch war so, wie es viele von uns seit Jahren erleben. Wenn kein Betreuungsplatz vorhanden, dann gibt es keine Anmeldung über das AMS. Erst eine Bestätigung von privater Betreuung (über die Familie) kann hier evtl. vorübergehend Abhilfe schaffen.

Diskussionen gab es auch wieder über die Stundenanzahl, die sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müsse.

Nein, sie muss keine 20 Stunden zur Verfügung stehen, denn vom Sozialministerium bestätigt, müssen Eltern von Kindern bis 10 (bei Kindern mit Behinderungen auch darüber hinaus), dem Arbeitsmarkt "nur" 16 Stunden zur Verfügung stehen.

Das AMS hat vermutlich, so hat es zumindest den Anschein, die Order "von ganz Oben" ständig irreführende Auskünfte zu geben.

Seit einer gefühlten Ewigkeit kommt auch immer wieder, so wie auch bei diesem Termin, zur Sprache, dass es doch spezielle  Einrichtungen gäbe. 

Es bleibt also spannend und wir bleiben an der Geschichte dran.

*****

Es ist halt einfach unverständlich, dass einerseits permanent über Platzmangel und Personalmangel in Kindergärten diskutiert wird und gerade bei Kindern mit Behinderungen ein extremer diesbezüglicher Mangel herrscht (derzeit gibt es rund 1000 betroffene Kinder auf Wartelisten) und andererseits sollen deren Eltern aber gleichzeitig ohne Wenn und Aber dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Finde den Fehler.

Liebe Politiker, entscheidet euch endlich in welche Richtung die Reise gehen soll, aber hört auf, die Realität von Betroffenen zu leugnen und zu ignorieren, denn über die Situation von Betroffenen, weiß man seitens der Politik Bescheid!!!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen