Sonntag, 18. Juni 2023

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Gestern hatten wir wieder einen tollen Austausch bei unserem Online-Stammtisch! Dafür ein ♥️liches Dankeschön.

Wir haben uns unter anderem darüber Gedanken gemacht, warum in Österreich in der Behindertenpolitik nichts weiter geht, ganz im Gegenteil, für kleine Gruppen tut sich scheinbar etwas, für die Mehrheit der Betroffenen sieht es aber eher düster aus.

Niemand will das wirklich hören, weil das Leben selbst, das ist schon anstrengend genug.

Wir haben in Österreich rund 16 bis 18 % an Betroffenen, also Menschen mit Behinderungen. Dazu zählen auch Menschen mit chronischen Erkrankungen, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Menschen die aufgrund des Alterns eine Einschränkung haben.

Auf der anderen Seite haben wir die Angehörigen, die pflegen, betreuen, begleiten und unterstützen. Rund 900.000 Menschen in Österreich sind davon betroffen. Davon rund 40.000 sogenannte Young Carers, also Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil oder Angehörigen pflegen und betreuen und rund 80.000 Eltern, die deren Kinder und erwachsene Töchter und Söhne mit Behinderungen pflegen, betreuen, begleiten und unterstützen.

Politisch und gesellschaftlich vorwiegend am Abstellgleis.

Warum ist das so?

Wir können nur vermuten, aber es fängt ja schon im kleinen Kreis damit an, dass man sich von einander abspaltet und sich nicht zu "den anderen" zählt.

Sei es unter Menschen mit Behinderungen selbst, die Unterschiede machen zwischen sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen, die sich wiederum abspalten von Menschen mit und ohne intellektuellen Behinderungen, die sich dann wiederum abspalten lassen und fokussiert sind auf die Art der Behinderungen, bis hin zu den Angehörigen selbst, die "viel schlimmer betroffene Angehörige" sind, als andere.

Ja, genau deshalb geht in der Behindertenpolitik auch nichts weiter, so die Vermutung.

Statt sich auf das Stärken von Rechten zu fokussieren, diskutiert man also in vielen Fällen lieber wer mehr betroffen ist und wer mehr vom Kuchen abbekommen soll.

Finde den Fehler. Denn so wie die Schienen derzeit gelegt werden und vorbereitet werden, wird die Mehrheit der Betroffenen vor vollendete Tatsachen gestellt werden, völlig egal, ob das dann für den Einzelnen passend sein wird oder eben nicht.

Man ist sich grundsätzlich nur über eines eins, nämlich, dass man uneins ist.

Wo wird also die Reise zukünftig hinführen?

Egal? Weil man kann es eh nicht ändern? Egal? Weil die Schienen sind schon gelegt?

Jeder und jede hat sein eigenes Päckchen zu tragen und ist damit beschäftigt zu überleben und zu schauen, ob und was man sich irgendwie noch rausholen kann, denn die Weichen sind gestellt, das ist eine Tatsache.

Die einen lassen sich "Honig ums Maul" schmieren und glauben und hoffen, dass alles besser wird und die anderen ergeben sich ihrem Schicksal, weil man kann es ja eh nicht ändern.

Ist das so? Kann man wirklich nichts ändern? Will man überhaupt etwas ändern oder ist eh alles gut wie es ist?

Sei es, dass Kinder mit Behinderungen bereits im Kindergarten aussortiert werden, weil halt kein Personal vorhanden ist, sei es, dass Kinder mit Behinderungen keine passende und gerechte Ausbildung bekommen, weil kein Personal vorhanden ist und weil man die Ressourcen dafür benötigt, dass zumindest ein kleiner Teil der Kinder ohne Behinderungen noch irgendwie zu einer Ausbildung kommt, sei es, dass Menschen mit Behinderungen Arbeitsplatz-Lücken füllen werden, für Tätigkeiten die sonst keiner machen möchte, natürlich unter dem Deckmantel der Inklusion, sei es dass die, die der Gesellschaft eh nichts bringen, zukünftig noch mehr versteckt und von der Außenwelt abgeschnitten werden, etc.. Das könnte man lange und breit so weiter erläutern.

Wir wollen niemandem Angst machen, niemanden aus seiner Denkblase Hoffnung holen, denn🍀🍀🍀 Hoffnung 🍀🍀🍀auf Besserung dürfen wir niemals verlieren, wir wollen hiermit einfach nur einen Denkanstoß geben und vielleicht zu einer Diskussion anregen, warum es gerade in Österreich so schwer ist auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und sich gemeinsam der Politik entgegen zu stellen.

Danke für's Lesen.

Liebe Grüße und toi, toi, toi 🍀💐und vor allem einen schönen und entspannten Sonntag, der für viele Mamis und Papis die pflegen und betreuen, pflegende Angehörige und pflegende Kinder und Jugendliche ein Pflegetag wie jeder andere ist.

Schaut auf euch und achtet auf eure Energiereserven. Wir werden das Thema "eigene Energie Reserven" heuer noch verstärkt zum Thema machen. Danke, liebe Christine Utrata , für diesen Anstoß.

Alles Liebe

Claudia, Jasmina und Christine

SHG und Initiative ENTHINDERT



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