Mein eigener, ganz persönliche Blickwinkel und Erfahrungen
Alkohol...
Segen und Fluch zu gleich. In jungen Jahren war ich sehr häufig bei meiner Großmutter. Ich habe sie geliebt und die Zeit mit ihr genossen. Aber schon bei ihr habe ich den ersten Kontakt mit Alkohol gehabt. Zuerst in Form von Rumkugeln, die mir eigentlich wegen dem widerlichen Rum da drinnen nicht geschmeckt haben, aber die Schokolade war halt gut. Später waren es kleine "Kinderstamperl" mit Eierlikör, widerlich, aber so schön süß.
Alkohol war bei uns eigentlich immer präsent und Thema, alleine deshalb, weil meine Mutter Alkoholikerin ist.
In meiner Jugend war Alkohol für mich persönlich ein Seelentröster, ein Helfer in der Not, ein Linderer des vielen Schmerzes, den ich mit mir schleppte, aber auch Helfer um mit der Außenwelt klar zu kommen und in Kontakt treten zu können.
Ich habe nicht täglich getrunken, aber sehr, sehr häufig und während andere dem Sport oder ihren Hobbies nachgingen, war mein Hobby andere Leute unter den Tisch zu trinken.
Ich hatte oft mehr Glück als Verstand in meinem Leben und irgendwann kam für mich dieses "Aha-Erlebnis", als ich wiedermal zu tief im Glas gebadet hatte und merkte, dass ich weder meine Koordination noch meinen Willen gerade unter Kontrolle habe. Das war der Tag, an dem ich mir selbst gesagt habe " Danke, aber danke nein, das will ich nicht mehr und ich möchte noch so jede Kleinigkeit in meinem Leben, ob positiv oder negativ, real und vollkommen bewusst und mit jeder Faser meines Selbst, spüren und erfahren.
Meiner Mutter konnte ich nie verzeihen und werde ich es auch nie tun, aber ich habe zu alkoholkranken Menschen , die den eigenen Absprung verpasst haben, weil sie nicht konnten oder wollten, einen ganz anderen Blickwinkel, als viele Menschen da draußen. Ich sehe nicht den "Besoffenen Versager ", sondern einen Menschen mit ganz viel Schmerz, der sich für diesen nicht anders zum Schweigen und betäuben bringen lässt.
Wenn ich heute an einem Glas nippe, zu irgendwelchen Anlässen, dann zum Anstoßen als Höflichkeit, aber relevant ist Alkohol für mich nicht mehr.
Nicht falsch verstehen, wenn man zwischendurch mal Party macht, sich amüsiert, gerade jetzt zu dieser Jahreszeit sich einen Punsch gönnt und auch mal über den Durst trinkt, dann ist das etwas anderes, als greife ich zur Flasche um Trost zu suchen, um Schmerz zu betäuben oder weil ich mich einsam fühle. ;)
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