Erst gestern war es wieder Thema, der schmale Balanceakt, wenn Dein "Kind" erwachsen ist, selbstbestimmt und gleichzeitig vertreten.
"Zwangsbeglückung"? Das verstößt im Grunde gegen das Recht auf Selbstbestimmung.
Manche werden versuchen die Medikamente irgendwie unterzumischen, andere werden versuchen mit Überzeugungsarbeit zu überreden und wieder andere werden nachgeben und es ohne probieren.
Die Entscheidung ist dem Betroffenen vorbehalten, aber mit den Auswirkungen müssen dann auch die Eltern klar kommen.
Es gibt bei solchen Fragen keine Antwort und kein "richtig" oder "falsch".
Es gibt nur diesen schmalen, manchmal sehr verzweifelten Weg, in jeder Situation neu zu entscheiden.
Um so nerviger und verstörender ist es, dass man nicht begreifen möchte, was pflegende und betreuende Eltern Tag ein und Tag aus leisten.
Es gibt nunmal Menschen mit Behinderungen, die nicht nur eine sichtbare oder unsichtbare Behinderung haben und trotzdem ihr Leben selbst organisieren können und wollen, sondern es gibt auch Menschen über Lernschwierigkeiten hinaus, die aufgrund von schwerer Intelligenzminderung nicht selbst entscheiden können, weswegen sie auch eine Erwachsenenvertretung haben. In vielen Fällen übernehmen diese die Eltern.
Es ist ein Unterschied, ob jemand selbstbestimmt entscheidet was er essen und trinken möchte, ob er rauchen möchte, ob er Sex haben möchte, ob er am WE lieber länger schläft, ob und wie lange er nachts aufbleibt, ob er in die Gesellschaft raus möchte oder eben nicht, ob er einem Hobby nachgehen möchte oder eben nicht, etc....
... oder ob er eben Entscheidungen treffen würde, die ihm oder ihr Schaden zufügen würde.
Warum diese Gruppe von Menschen und deren Angehörige ausgegrenzt wird sollte hinterfragt werden!
Es ist intolerant und menschenunwürdig!!
Egal ob es um das Thema Pflege, Betreuung, Begleitung oder Teilhabe geht, es fühlt sich hier niemand zuständig und man lässt die Betroffenen damit alleine.
Eltern dürfen nur Scherben aufklauben und Situationen wieder richten, gehört werden sie nicht!!
Man hat zwar endlich vernommen, dass es Kinder mit Behinderungen und deren pflegende und betreuende Eltern gibt, man weigert sich aber nach wie vor strickt zu begreifen, dass es Situationen und Lebensumstände gibt, wo Eltern zwangsläufig weit über das 18.Lebensjahr hinaus ❗ pflegen, betreuen, begleiten und unterstützen und für deren betroffene erwachsene Töchter und Söhne kämpfen, weil es niemand anderer tut und weil es keine andere Option gibt!
Wir fordern hier mit einbezogen zu werden und mit unseren erwachsenen Töchtern und Söhnen Teilhabe zu erfahren!
Bisher findet dies NICHT statt und werden wir als Sprachrohr für die Betroffenen und somit auch die Betroffenen selbst auf intolerante Weise ignoriert und ausgegrenzt!!
#enthindert #menschenmitbehinderung #pflegendeEltern
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