Es ist immer wieder Thema und ich werde immer wieder gefragt, wie viel es kostet und was dort so abläuft. Auch ist immer wieder Thema, dass mein Sohn dafür bezahlen muss und keinen Lohn bekommt.
Zunächst mal muss hier differenziert werden. Denn es macht einen großen Unterschied, ob jemand eine Tagesstruktur oder eine Werkstätte besucht.
In einer Tagesstruktur geht es, wie der Name schon erahnen lässt, um eine Struktur für den Tag und um die eigene persönliche Entwicklung.
In einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen wird im Gegensatz dazu gearbeitet. Es wird geschaffen, erzeugt, verarbeitet, verpackt, etc..
Dort wird es tatsächlich endlich Zeit, dass dafür auch gerecht und vernünftig für die Arbeit entlohnt wird!!
Eine Tagesstruktur hat ganz andere Vorgaben, Grenzen und Möglichkeiten und ist eine wichtige und gute therapeutische Maßnahme.
Es ist wichtig, dass junge Menschen nicht nur zu Hause sitzen und versauern, sondern auch mit Kollegen soziale Kontakte erarbeiten, pflegen und die eigene Persönlichkeit entwickeln.
Das kostet aber nunmal Geld und unter anderem dafür gibt es das Pflegegeld. Rund 30% des Pflegegeldes werden bei meinem Sohn an den Träger gezahlt. Hier ist zu bemerken, dass das aber von Träger zu Träger und von Bundesland zu Bundesland anders geregelt ist.
Des weiteren zahlt Sohnemann nochmal direkt an die Einrichtung monatlich einen Fixbetrag von derzeit € 230.-, inkl. Essensbeitrag.
Er bekommt ein Taschengeld von € 1.-/Tag.
Immer wieder höre ich wie unfair das ist. Warum bekommt mein Sohn kein Geld für seine Arbeit, immerhin muss er ja auch täglich aufstehen. Stimmt und das ist für sein Selbstwertgefühl und seine ganz persönliche Entwicklung ganz wichtig. Er bekommt kein Geld, weil er im herkömmlichen Sinne nicht arbeitet, obwohl es für ihn arbeit ist. Trotzdem, wenn er mal keinen guten Tag hat, dann muss er auch nicht "funktionieren", muss sich nicht anstrengen und kann einfach entspannen.
In einer Werkstatt oder auf einer Arbeitsstelle eine Unmöglichkeit und darum macht es auch finanziell einen Unterschied, ob man eine Tagesstruktur, also eine therapeutische Maßnahme, oder eine Werkstätte besucht oder einer Arbeit am ersten Arbeitsmarkt nachgeht.
Man kann also nicht alle und alles in einen Topf werfen und muss auch hinterfragen und verstehen, dass das Gesamtbild oft einen Unterschied macht.
Wir sind sehr dankbar, dass es diese Option gibt und irgendwie muss diese auch finanziert werden. Mein Sohn finanziert sich diesen Besuch über das Pflegegeld und das ist gut so.
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