Sonntag, 28. August 2022

Assistenzhund (in Ausbildung) - Zutrittsbeschränkung und der Umgang mit Betroffenen



Ein Assistenzhund in Ausbildung hat selbstverständlich nicht die gleichen Zugangsrechte, wie ein fertig ausgebildeter Assistenzhund, der im Übrigen ÜBERALL mit rein darf!🐾🐾


Uns hat eine echt unfassbar traurige Geschichte erreicht.


Sicher, wie erwähnt, einem noch nicht fertig ausgebildetem Assistenzhund muss nicht überall der Zutritt gestattet sein.


ABER religiöse Gründe für ein Haus- und Betretungsverbot heranzuziehen, dass geht einfach gar nicht ❗


Eine Religion für die Begründung eines Betretungsverbotes dafür zu benutzen, das ist schäbig ❗


Ist für besagten Chef die Religion mancher tatsächlich mehr wert, als ein Besuch eines Kindes mit Behinderungen, weil dieses mit Assistenzhund kommt. Der besagte Chef wusste nicht mal, dass der Assistenzhund noch in Ausbildung war, denn er hat sich gar nicht erst erkundigt. Assistenzhund hat aus religiösen Gründen keinen Zutritt und damit basta!? Echt jetzt?


Hier werden die einen Rechte gegen die anderen Rechte ausgespielt und die, die sich am wenigsten wehren können, die dürfen dann halt nicht rein!


Dabei gibt es lt. unseren Informationen zum Glück auch Unternehmen, die der Sache sehr aufgeklärt und positiv gegenüber stehen. Dafür ein herzliches Dankeschön!


*****

Also folgende Meldung hat uns erreicht :


Liebe Claudia,  jetzt muss ich dir etwas erzählen,  ich bin noch immer etwas vor den Kopf gestoßen. 


Du weißt ja wir haben einen Assistenzhund  in Ausbildung. Natürlich hat dieser nicht die gleichen Rechte wie ein Assistenzhund der fertig geprüft ist . Das wissen wir natürlich und dementsprechend  fragen wir immer ob unser X mit rein darf. X und unser Bub Y gehören ja zusammen und Y kann durch den X so viel mehr und kann auch irgendwo rein gehen wo er sonst nur schwer bis gar nicht rein gehen kann .


Tja .. Also immer fragen ob es okay ist, ich weiß auch wegen Hausrecht , Tierrecht,  sind da super aufgeklärt und geben uns mühe .


Gestern sind wir zum indoorspielplatz gefahren in die SCS Farbie, natürlich ist das eine extreme Ausnahme das wir X mit nehmen . Wir waren dort und standen halt in der kleinen Gruppe  ich zahlte den Eintritt und während ich zahlte meinte eben die Angestellte sie müsse jetzt doch den Chef anrufen  ob wir mit X rein dürfen.  Also warten , dieser sagte dann am Telefon  das er nicht rein darf wegen den anderen Kindern.  Die Dame sehr lieb und sehr bemüht versuchte es dann aber trotzdem nochmals mit einem Anruf.  Bei  diesen zweiten Anruf kam dann die Mitteilung  seitens des Chefs das es wegen der Kinder nicht geht und das es aus religiösen  Gründen nicht geht weil andere Religionen Hunde nicht dulden und es ja doch Geburtstage dort zu feiern gibt .


Dazu muss ich aber auch sagen das zu dem Zeitpunkt  die vorderen Tische bei der Gaderobe komplett leer waren , X  ja natürlich nicht in den Spielraum hinein gehen würde. 


Mich hat es ziemlich erschüttert und traurig  gemacht das die Religion über Behinderung  steht . Es hätte ja uns selber nichts ausgemacht wenn wir einfach ein Nein bekommen hätten aber dies hat mir schon sauer aufgestoßen.

Ich war zur keiner Zeit feindselig,  ganz im Gegenteil.  Ich versuchte auch zu erklären das es mir nicht darum geht das  der Hund rein muss aber wir ja auch gezahlt haben und sogar notfalls in das Family Fun ( wo sicher noch mehr Multi Kulti ist ) rein dürfen ..


Und nein ich bin auch nicht Ausländer feindselig weil wir selber bunt gemischt sind und seitens Z auf das Religiöse auch nur ein Kopfschütteln  kam .


Ende der Geschichte war so, wir hätten den Eintritt zurück bekommen und hätten gehen können. Was nicht ging wenn der Y  schon mal dort ist   mit Freund.  X und  A mussten raus ins nächste Café.  Y war dadurch unrund und wollte dann halt zu seinem X...


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Eine kurze Anmerkung unsererseits: X ist Autist und wird durch seinen 🐾Assistenzhund Y 🐾in Ausbildung schon jetzt sehr gut unterstützt und ist sein Leben dadurch bereichert und zumindest ein wenig einfacher. Wer nur ein bisschen Ahnung über Autismus hat, der kann nachvollziehen, wie herausfordernd und enttäuschend diese Situation für Y gewesen sein muss.


Wir wünschen der Familie alles Liebe und hoffen, dass dieses Erlebnis möglichst ein Einzelfall bleibt . 🍀💕🍀


SHG und Initiative #enthindert

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