Dienstag, 3. Dezember 2024

Türchen 4 🎄🕯

Mein eigener,  ganz persönliche Blickwinkel und Erfahrungen


Alkohol...

Segen und Fluch zu gleich.  In jungen Jahren war ich sehr häufig bei meiner Großmutter.  Ich habe sie geliebt und die Zeit mit ihr genossen. Aber schon bei ihr habe ich den ersten Kontakt mit Alkohol gehabt.  Zuerst in Form von Rumkugeln, die mir eigentlich wegen dem widerlichen Rum da drinnen nicht geschmeckt haben,  aber die Schokolade war halt gut.  Später waren es kleine "Kinderstamperl" mit Eierlikör, widerlich, aber so schön süß.

Alkohol war bei uns eigentlich immer präsent und Thema,  alleine deshalb,  weil meine Mutter Alkoholikerin ist.

In meiner Jugend war Alkohol für mich persönlich ein Seelentröster, ein Helfer in der Not,  ein Linderer des vielen Schmerzes, den ich mit mir schleppte, aber auch Helfer um mit der Außenwelt klar zu kommen und in Kontakt treten zu können.

Ich habe nicht täglich getrunken,  aber sehr,  sehr häufig und während andere dem Sport oder ihren Hobbies nachgingen,  war mein Hobby andere Leute unter den Tisch zu trinken.

Ich hatte oft mehr Glück als Verstand in meinem Leben und irgendwann kam für mich dieses "Aha-Erlebnis", als ich wiedermal zu tief im Glas gebadet hatte und merkte,  dass ich weder meine Koordination noch meinen Willen gerade unter Kontrolle habe.  Das war der Tag,  an dem ich mir selbst gesagt habe " Danke, aber danke nein,  das will ich nicht mehr und ich möchte noch so jede Kleinigkeit in meinem Leben,  ob positiv oder negativ,  real und vollkommen bewusst und mit jeder Faser meines Selbst,  spüren und erfahren.

Meiner Mutter konnte ich nie verzeihen und werde ich es auch nie tun,  aber ich habe zu alkoholkranken Menschen , die den eigenen Absprung verpasst haben,  weil sie nicht konnten oder wollten,  einen ganz anderen Blickwinkel,  als viele Menschen da draußen.  Ich sehe nicht den "Besoffenen Versager ", sondern einen Menschen mit ganz viel Schmerz,  der sich für diesen nicht anders zum Schweigen und betäuben bringen lässt.

Wenn ich heute an einem Glas nippe, zu irgendwelchen Anlässen, dann zum Anstoßen als Höflichkeit,  aber relevant ist Alkohol für mich nicht mehr.

Nicht falsch verstehen,  wenn man zwischendurch mal Party macht,  sich amüsiert,  gerade jetzt zu dieser Jahreszeit sich einen Punsch gönnt und auch mal über den Durst trinkt, dann ist das etwas anderes,  als greife ich zur Flasche um Trost zu suchen,  um Schmerz zu betäuben oder weil ich mich einsam fühle.  ;)



Heute, 03.12.2024...

...ist der Internationale Tag für Menschen mit Behinderungen


Gemeinsam mit dem Verein U are Special wollen wir darauf aufmerksam machen!


https://www.facebook.com/share/v/17MsgtetbM/


Viele Geschichten werden erzählt,  doch die Menschen dahinter bleiben ganz oft auf der Strecke. 

Hier mal Veränderungen,  da mal scheinbare Verbesserungen,  doch nicht für ALLE Betroffenen mitgedacht.  Oft wird auf bestimmte Personengruppen völlig vergessen. 

Egal ob sichtbar oder unsichtbar,  ALLE Menschen mit Behinderungen wollen einfach nur dazu gehören,  teilhaben,  die gleichen Chancen haben,  gesehen,  geliebt,  akzeptiert und respektiert werden!

Es liegt an jedem einzelnen von UNS, JEDEN TAG, mitzumachen und Teilhabe zu ermöglichen. 

SHG und Initiative ENTHINDERT 



Türchen 3 🎄🕯

D🫶 A🫶 N🫶 K 🫶E an Hannah und Anna , die beiden sind die besten Freundinnen.  Sie telefonieren jeden Tag um 18.00 Uhr miteinander mit Video.  Dann sucht Anna Musik aus und Trixi Muss dazu singen. Das ist deren jour fix.

Außerdem arbeiten beide brav am Ganzwortlesen und an der UK.

Anna hasst basteln,. Aber Hannah ist mit Freude 14 tägig bei der Kreativwerkstatt dabei. 

Anna schaut gerne Serien.  Vor allem Klinik am Südring.

*****

Auch ein ❤️liches DANKESCHÖN an Beatrix Kohlhauser und ihren Verein U are Special für's Mitmachen. 





Montag, 2. Dezember 2024

Türchen 2🎄🕯

Mein eigener,  ganz persönliche Blickwinkel und Erfahrungen


Freundschaften,  Beziehungen, Partnerschaften

Freundschaften...

Schon als Kind hatte ich massive Probleme mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.  Mit Gleichaltrigen habe ich mich nie wirklich verständigen können und jüngere Kinder haben mich gelangweilt.

4 richtige Freundschaften hatte ich in meinem Leben,  davon war eine männlich.  Zwei sind weggezogen und zwei haben mich zu tiefst verletzt.  Seither habe ich das mit dem "Freunde sein " für mich ganz bewusst aufgegeben.  Ich habe sehr viele Bekanntschaften, davon ein paar engere und ganz viele,  ganz bewusst, nur lose.

Immer wenn ich höre "mein Kind wünscht sich Freunde" denke ich mir,  wenn es so sein soll,  dann wird das von ganz alleine kommen und wenn nicht,  dann hat auch das seine Gründe.

Freundschaften sind gut,  aber bitte nicht überbewerten. 

Auch mit Bekanntenkreis kann man sich gut austauschen, 

etwas unternehmen, etc., steht aber in keiner Verpflichtung.

Als Kind habe ich mir auch Freunde gewünscht,  zum Spielen waren sie da, aber es waren oberflächliche Beziehungen und das hat mich ganz persönlich sehr schnell gelangweilt.

Sie waren halt da, weil meine Eltern nie da waren. Manchmal habe ich mich nach anderen Kindern gesehnt,  doch am schönsten war es für mich,  wenn ich die Welt alleine erkunden konnte.

Deshalb lasst euch nicht irritieren und verunsichern, wenn eure Kinder vielleicht mal gerade keine Freunde haben. Die Gesellschaft erklärt uns leider immer wieder was richtig und falsch ist, obwohl es kein Richtig oder Falsch gibt und wie schlimm es ist,  wenn "anders" läuft. 

Nein,  jeder und jede geht und findet seinen für ihn/sie passenden Weg und Platz in dieser Welt. Davon bin ich überzeugt.

Beziehungen...

Wir alle stehen zu einander in Beziehung,  ob wir es wollen oder nicht.  Wir alle sind eins und trotzdem ganz viele unterschiedliche Individuen.
Manche Menschen sind uns auf Anhieb sympathisch,  andere können wir einfach nicht ausstehen und denen gehen wir nach Möglichkeit aus dem Weg.

Wir werden von ihnen überrascht, angezogen, sind erfreut,  können Kraft schöpfen oder werden enttäuscht,  erniedrigt,  fühlen uns gedemütigt und unverstanden.

Das passiert das ganze Leben über und jeden Tag. Es  liegt nur an uns selbst wie wir damit umgehen,  was wir zulassen,  wie wir zu anderen in Beziehung treten.

Wir selbst entscheiden wen wir in unser Leben lassen und welche Erfahrungen sie mitsich bringen. Aber egal,  ob sie positiv oder negativ sind,  wir können uns daraus ganz viel Wissen für uns selbst aneignen,  die eigenen Kompetenzen trainieren,  die eigenen Gefühle einordnen und uns selbst spüren und kennen lernen. 

So wird es dann auch immer leichter auch mit negativen Erfahrungen umzugehen,  sie zu verstehen und auch sich selbst zu verstehen und so fällt es auch leichter neue Beziehungen zuzulassen und selbst aktiv in neue Beziehungen zu treten.

Ich rede hier nicht von Partnerschaften oder Familie,  sondern von Beziehungen zu anderen Menschen und der Beziehung zu sich selbst. Auch die Gefahr der "Verschmelzung " und des eigenen Seins kann dabei wunderbar verstanden,  erkundet und erfahren werden. Beziehungen können unglaublich interessant,  berauschend, aktivieren und freudig machen,  wenn man nur das große Ganze darin sieht und versteht.  Gehe immer in Beziehung so, wie DU möchtest,  dass man in Beziehung zu Dir geht.

Partnerschaften...
Oh mein Gott,  was habe ich da alles erlebt.  In jungen Jahren habe ich mich blenden lassen,  von Gefühlen erdrücken , mich verschmelzen und selbst verlieren lassen und nein,  nicht meine Partner waren an ganz viel Hoch und noch ganz viel mehr Tief schuld,  sondern ich selbst.  Wir alle suchen uns,  bewusst oder unbewusst,  unsere Partner aus.  Wir wollen,  fühlen,  lieben und geliebt werden,  leben,  lachen,  gemeinsam von einander lernen, streiten und das tun wir gemeinsam,  wenn wir es nicht alleine tun wollen.
Ich habe meine Partner verflucht,  nachdem ich im Höhenflug zuvor mit ihnen verschmolzen bin. Ich habe sie verlassen,  weil das Leben mit ihnen zu kompliziert und furchtbar langweilig wurde.  Ich habe sie "geliebt",  weil verliebt, aber auch verachtet und gehasst, weil ich mich in der Zeit der Verschmelzung selbst verloren habe.
Ich bin zweimal glücklich geschieden. Glücklich nicht,  weil ich zwei Ehen in den Sand gesetzt habe,  sondern glücklich,  weil ich mich selbst wieder gefunden habe.

Völlig egal,  ob ihr in einer Partnerschaft seid und mit wem oder alleine,  wichtig dabei ist,  dass man sich darin niemals selbst verliert.

Das Gefühl der Abhängigkeit engt mich persönlich ganz furchtbar ein und ich weiß für mich,  dass punkto Ehe "nicht aller guten Dinge 3 sind ". ;)