Dienstag, 20. September 2022

Arbeitsfähig vs. Arbeitsunfähig

bei Menschen mit Behinderungen, chronischen oder psychischen Erkrankungen!


Werden Menschen mit Behinderungen jetzt zum Spielplatz am Arbeitsmarkt?


Wie wirtschaftlich sind Menschen mit Behinderungen?


Bei all der Diskussion um "Lohn statt Taschengeld" oder der Arbeitsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen oder dass Menschen mit Behinderungen doch auch am 1. Arbeitsmarkt arbeiten sollen/können/müssen muss folgendes bedacht werden:


Was passiert einem Menschen mit Behinderungen, der aufgrund der neuen Gesetzeslage und aufgrund der Inklusion und aufgrund der Gleichstellung, etc. als arbeitsfähig gilt, aber, aus welchen Gründen auch immer, plötzlich vorübergehend (jedenfalls länger als ein Krankenstand - mindestens aber 6 Monate) nicht arbeitsfähig ist?🤔


Richtig!!! Er fällt aus dem System, durch den Rost, oder wie auch immer, aber er steht OHNE Hilfen da.


Du musst "funktionieren" oder eben nicht, aber dann hast Du ein massives Problem, denn plötzlich hast Du keinen Schutz mehr, plötzlich bist Du auf Dich selbst gestellt. 


Wenn man dann beim Arbeitsamt in der harten Realität aufschlägt, stellt man ganz schnell fest, dass man eine Nummer ist, die, wenn man Pech hat "mit Füßen getreten" alles über sich ergehen lassen muss, was ein "gesunder", arbeitsfähiger arbeitssuchender Mensch eben auch erdulden muss. Einziger Unterschied, diese Menschen haben keine Behinderungen, die sie daran hindern am Arbeitsmarkt teilzunehmen. 


Ist man aber, völlig egal ob sichtbare oder unsichtbare Behinderungen, von solcher betroffen, dann gibt es kein Auffangnetz, keine Unterstützung, kein vorübergehendes REHA Geld, weil in den allermeisten Fällen abgelehnt, etc.. 


Und dann? Tja, was dann? Entweder funktionierst Du "verdammt noch mal" oder Du wirst vom AMS abgemeldet!


Und dann? Tja, dann stehst Du vor einem großen Problem, weil Du weder versichert bist, noch ein Einkommen hast. 


Dann geh doch zum Amt und hol Dir Sozialhilfe! Pustekuchen, denn um Sozialhilfe zu erhalten, musst Du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen! Geht nicht? Gibt´s nicht! Pech gehabt!


Tja, liebe Menschen mit Behinderungen, was jetzt?


Eltern? Großeltern? Oder vielleicht Obdachlosigkeit?


Aber macht euch nichts daraus, denn jetzt ist der Zugang am 1. Arbeitsmarkt für alle Menschen, nämlich egal ob mit oder ohne Behinderungen , frei und offen!


Die Chancen auf einen realen und durchgehenden Arbeitsplatz sind gleich null, aber es hilft zumindest den Unternehmen schnell und billig Hilfskräfte in Branchen zu finden, in denen sonst keiner mehr arbeiten möchte. 


Leider geht es hier um keinen "Einzelfall" sondern um bittere Realität für Betroffene und dass macht wütend.


Wir sehen uns laut schreiend am 28.09.2022 bei der Inklusions-Demo!


Übrigens noch ein Nachtrag, weiß zufällig jemand, warum es Menschen mit Behinderungen verwehrt ist in TEILZEIT zu arbeiten? Natürlich, aus wirtschaftlichen Gründen, aber das kann es doch wirklich nicht sein!




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