Sonntag, 6. Februar 2022

Aktion Sichtbarmachen

 ... und auch ich erlaube mir heute mich sichtbar zu machen!


Ich möchte mich ganz herzlich bei jedem einzelnen bedanken der bei unserer "Aktion Sichtbarmachen" mitmacht!


Ihr seid einfach großartig!


Wer sich doch noch entscheidet und mitmachen möchte, noch gibt es die Möglichkeit. Einfach ein Foto per PN senden.


Wir wollen aufzeigen, dass wir keine "Einzelfälle" sind!


Wir haben alle ziemlich ähnliche Herausforderungen, die einen mehr, die anderen weniger, aber es sind Herausforderungen, die man im "Normalfall" nicht hätte.


Pflegen, Betreuen, Unterstützen, Begleiten,... Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und wenn man das Glück hat auch Jahr für Jahr und Jahrzehnte.


Ja, es ist ein Leben voller Hochs und Tiefs, auch bei uns.


In jungen Jahren verbrachten mein Sohn und ich mehr Zeit in Ambulanzen und Arztpraxen als zu Hause. Das war auch sehr herausfordernd für seine Geschwister. Bis heute heilen wir als Familie und die Zeiten im Krankenhaus haben bei meinem Sohn Spuren hinterlassen. Er hat definitiv ein Trauma, welches er bis heute mitschleppt. Egal ob wir beim St. Anna Kinderspital oder beim AKH vorbei fahren, immer zeigt er darauf und ich muss ihm die Geschichte erzählen, wie er als Kind da drinnen lag.


Egal durch welche Höhen und Tiefen wir gegangen sind und auch das Wissen, dass es zwischendurch "sehr knapp" war, wir haben all die Jahre überstanden.


Mein Sohn ist mehrfach behindert und wir kennen die Herausforderungen und Probleme, wenn es um die Diskussion von sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen geht. "Der kann ja eh gehen, der kann ja eh selbst essen,... das ist doch alles nicht so schlimm"!


Naja, er hat einige Diagnosen und Baustellen und die Pflege allein ist ja nicht die Herausforderung. Es geht eben oft auch um Betreuung und Begleitung durchs Leben.


Viele von uns fragen sich zurecht, "was passiert, wenn mir was passiert". Es gibt keine rechtliche Grundlage um den betroffenen Menschen mit Behinderungen zu schützen. Es gibt reäll keine Selbstbestimmung, die steht nur am Papier.


Aus meiner ganz persönlichen Sicht sind nicht die Pflege, die Betreuung, die Unterstützung und Begleitung unserer Angehörigen mit Behinderungen, chronischen oder psychischen Erkrankungen das Problem, sondern die Rahmenbedingungen, die teilweise zur Gänze fehlen. Die Hürden durch Gesellschaft, Politik, Ämter und Behörden sind die tatsächlichen Stolpersteine die wir Tag für Tag entfernen müssen. Durch Kampf und persönlichen Einsatz gelingt es meist, kostet aber viel Kraft und Energie. Genau diese Stolpersteine müssen gemeinsam aus dem Weg geräumt werden, denn niemand wird es für uns tun. 😉🤗


Liebe Grüße und gebt niemals auf, auch wenn es gerade aussichtslos scheint!Wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich irgendwo anders eben eine andere! 🍀🍀🍀 Claudia Sengeis 


♥️lichen Dank für's Mitmachen und für's Sichtbarmachen im Namen unserer gesamten Gruppe und Initiative ENTHINDERT.


#mieinanderstattgegeneinander

#pflegendeangehörige

#kindermitbehinderung

#enthindert




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