Dienstag, 29. April 2025

Weil es immer wieder Thema ist...was bedeutet der Begriff

PDA, oder Pathological Demand Avoidance, ist ein Verhaltensprofil, das bei Personen mit Autismus oder anderen Entwicklungsstörungen beobachtet werden kann. Es zeichnet sich durch eine extreme Vermeidung von Anforderungen und Erwartungen aus, die nicht selbst gewollt sind

PDA ist kein eigenständiger Diagnosebegriff, sondern ein Subtyp, der innerhalb der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) oder anderer Entwicklungsstörungen auftritt. 

Merkmale eines PDA-Profils:

  • Extreme Vermeidung von Anforderungen:
    Personen mit PDA zeigen einen starken Widerstand gegen jegliche Anforderung, die ihnen von außen auferlegt wird, insbesondere wenn diese nicht freiwillig angenommen werden. 
  • Ausgeprägtes Autonomie- und Kontrollbedürfnis:
    Sie haben ein starkes Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Kontrolle über ihre Umgebung und ihr Verhalten. 
  • Sozial-manipulative Strategien:
  • Um Anforderungen zu vermeiden, können sie sozial-manipulative Verhaltensweisen einsetzen, wie z.B. oberflächliche Geselligkeit oder das Durchsetzen ihrer eigenen Bedürfnisse. 
  • Affektlabilität und Impulsivität:
    Sie können starke Stimmungsschwankungen und Impulsivität zeigen. 
  • Zwanghaftes Verhalten:
    Es können zwanghafte Verhaltensmuster auftreten, die sich auf bestimmte Personen oder Situationen konzentrieren. 
  • Maskierung von Schwierigkeiten:
    Es kann sein, dass PDA-Verhaltensweisen maskiert oder verdeckt werden, so dass sie nicht sofort erkennbar sind. 
  • Schwierigkeiten in Bezug auf soziale Interaktionen:
    Die soziale Kompetenz kann oberflächlich wirken, aber bei genauerer Betrachtung Einschränkungen aufweisen. 

  • Hilfreiche Ansätze bei PDA:
Da PDA nicht gleich PDA ist, ist es wichtig, die Bedürfnisse jeder einzelnen Person zu verstehen und den jeweiligen Ansatz zu finden. Hilfreiche Ansätze können sein: 
Individualisierung:
Die Unterstützung sollte an die spezifischen Bedürfnisse und Stärken der Person angepasst werden. 
  • Positive Verstärkung:
    Belohnungen und Anerkennung für selbst gewählte Aktivitäten und Erfolge. 
  • Erarbeitung von Regeln und Grenzen:
  • Clare und konsistente Erklärungen und Regeln, die jedoch auch flexibel und anpassungsfähig sein sollten. 
  • Förderung der kreativen und individuellen Interessen:
    Bereitstellung von Möglichkeiten für selbstgewählte Aktivitäten und Interessen. 
  • Unterstützung durch Fachkräfte:
    Psychologen, Pädagogen und andere Fachkräfte können bei der Entwicklung geeigneter Förderansätze helfen. 

  • PDA und Schulabsentismus:
Bei Kindern und Jugendlichen mit PDA kann Schulabsentismus ein häufiges Problem sein. Das starke Bedürfnis nach Kontrolle und die Vermeidung von Anforderungen können dazu führen, dass sie die Schule meiden. Eine unterstützende und verständnisvolle Herangehensweise ist hier besonders wichtig. 
Wichtiger Hinweis:
Es ist wichtig zu betonen, dass PDA ein Verhaltensprofil und nicht eine eigenständige Diagnose ist. Die Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung oder anderer Entwicklungsstörungen sollte durch qualifizierte Fachkräfte gestellt werden. 

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