Sonntag, 3. Juli 2022

Familienleben etwas anders!


Es ist wirklich schwierig und wir jonglieren was "das Zeug hält".


Ob alleinerziehend, in einer Beziehung, als Patchwork, mit Geschwistern, mit Großeltern oder ohne. Es ist und bleibt eine tägliche Herausforderung.


Familie ist etwas Schönes und kann gleichzeitig so nervenaufreibend sein.


Wenn im Leben einer Familie dann auch noch Behinderungen eine Rolle spielen, dann wird es richtig kompliziert.


Gestern war ich mit meinem mehrfach behinderten Sohn im Kino. Da waren viele Familien mit vielen Kindern.


Ich habe mich gefragt, wie es werden wird, wenn mein Enkel mal größer ist und wir dann alle gemeinsam ins Kino gehen werden /können?


Wie wird er sich dabei fühlen? Wie wird mein Sohn sich dabei fühlen?


Als wir im Foyer gestern auf den Einlass gewartet haben, da wurde mein Sohn von einem kleinen Jungen, der neben uns saß, böse und laut angesprochen, der gemeint hat, "er solle ihn nicht immer so ansehen, denn das mache ihm Angst "! Mein Sohn war darauf hin ein wenig verstört, unsicher, hat massiv zu schwitzen begonnen und hat darauf folgend ständig zu Boden geschaut. 


Für mich sind die dämlichen Sprüche und Blicke nach nunmehr fast 27 Jahren kein Problem mehr, aber meinen Sohn frustrieren sie. Mein Enkel versteht noch nicht, warum sein Onkel anders ist, er hat es nur schon festgestellt und kann es logischerweise noch nicht einordnen.


Ich weiß, dass meine Kinder gelernt haben damit umzugehen, aber aus der Familiensituation heraus ist leider über die Jahre vieles auf der Strecke geblieben. Wir konnten vieles nicht tun, was für andere Familien völlig normal ist.


Ich frage mich, wie wir das zukünftig handhaben werden, damit meinem Enkel dieses "Schicksal" erspart bleibt. Sollen wir dann auf alle Arten von Familienausflügen verzichten?! 


Es ist und bleibt kompliziert. Wir kämpfen uns gemeinsam als Familie weiterhin durchs Leben, aber die Herausforderungen bleiben.


In Utopia müsste ich nicht darüber nachdenken, ob mein Enkel ausgegrenzt werden wird, weil ein Teil der Familie anders ist, aber leider sind wir in der Realität und die ist oft hart und unschön.


Mein Sohn erlebt es leider auch immer wieder. Er leidet darunter anders zu sein und er leidet auch darunter ausgegrenzt zu sein, denn man muss ihn gar nicht erst ansprechen, er spürt die ablehnende Haltung, die ihm da manchmal mit einem ganz schönen eiskalten Schauer über den Rücken fährt.


#inklusion #integration, etc., so kann sie nicht funktionieren und so wird sie auch nie funktionieren, auch wenn man sich als Betroffener und /oder Angehöriger noch so darum bemüht.





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