Donnerstag, 8. August 2024

Gedanken um das leidige Thema Sozialhilfe

Heute ist der mutmaßlich geplante "Terroranschlag" bei einem Taylor Swift Konzert Thema Nr. 1 und somit die Debatte um die Sozialhilfe vorübergehend ausgesetzt. 


Für die Taylor Swift Fans tut mir das unendlich leid,  denn die haben sich gefreut und dem Termin schon entgegen gefiebert. 😪🙏


Das Thema selbst wird jetzt kräftig politisch ausgeschlachtet werden und noch mehr Kontrolle der Menschen im Namen "der Sicherheit " vorangetrieben. 


Es ist alles so durchschaubar,  aber gut,  es ist,  wie es ist. 


Sehr passend und praktisch,  dass das mit dem Thema Sozialhilfe gerade jetzt wunderbar in Einklang gebracht wird. 


Man lässt beim Thema Sozialhilfe bewusst die emotionale Ebene hineinspielen und bringt ganz bewusst die arbeitende Bevölkerung gegen die "Nicht-arbeitende Bevölkerung " gegeneinander auf und leider funktioniert das wunderbar. 


Das macht betroffen,  war aber auch leider abzusehen,  dass das gut funktioniert. 


Anstatt nach einer Forderung zu einer ordentlichen Lohn- und Gehaltsanpassung und einer Forderung Rezeptgebühren, Gebühren für den öffentlichen Rundfunk, etc. für alle zu streichen,  fordert man massive Kürzungen bei denen "die ihren Hintern nicht hoch kriegen,  die es sich in der sozialen Hängematte gemütlich machen,  die es sich auf Kosten des Staates gemütlich machen, etc.".


Es gibt eine scheinbar gewaltige Schieflage,  einverstanden. Aber daran ist nicht die "Unterschicht" schuld.  Daran sind nicht die "Ungebildeten" schuld. Daran sind nicht chronisch Kranke oder Menschen mit Behinderung schuld. Daran sind aber auch nicht Menschen auf der Flucht schuld. 


Es gibt Menschen die das System ausgenutzt haben,  es ausnutzen und immer nach Möglichkeit ausnutzen werden. 


Die Geschichte von der Suppenküche ist ein großartiges Beispiel dafür. 


Aber alle in einen Topf zu werfen und für die zu bestrafen,  die das System nicht ausnutzen,  sondern tatsächlich davon abhängig sind- und das ist für Betroffene schlimm genug- dafür zu bestrafen,  sie an den Pranger zu stellen,  sie zu Menschen zweiter Klasse zu machen,  das ist unseriös,  unmenschlich und unfair .


Das System hilft und gleichzeitig schadet es.  Wo Hilfe benötigt wird,  dort sollte sie aber keinesfalls verwehrt werden und vor allem sollte man nicht die Bevölkerung gegeneinander ausspielen.  Das passiert leider,  immer und immer wieder,  gesellschaftlich, aber vor allem politisch.  Insbesondere vor Wahlen überschlägt man sich mit Vorwürfen und Anschüttungen,  dabei gibt es weitaus wichtigere und brisantere Themen als die Sozialhilfe.  


Haben wir aus der Pandemie nichts gelernt?


Wie schnell konnte man uns von einem Tag auf den Anderen alle Freiheiten entziehen uns gegenseitig ausspielen (die Geimpften gegen die Ungeimpften), wie schnell gab es plötzlich Verordnungen und Gesetze. Wie schlimm war es, als plötzlich alle Lebensmittel weg waren,  wie sich die Menschen auf lächerliche Art und Weise um das Häuselpapier gestritten haben.  Wie sehr unsere Kinder unter Druck gesetzt wurden und beschuldigt wurden die Auslöser für alles zu sein.  Bis heute hat sich niemand bei unserer Jugend dafür entschuldigt. 


Sorry,  Pandemie hin oder her,  aber da hat man uns spüren lassen,  wie es wirklich läuft und wie schnell sich das Leben des Einzelnen verändern kann.  Menschen haben keine adäquate Gesundheitsversorgung bekommen,  Menschen mussten alleine sterben, Menschen wurden ein- und weggesperrt,  alles im Namen "zum Wohle aller".


Das gleiche Prinzip setzt man jetzt bei der Debatte um die Sozialhilfe ein.  Und zum Wohle aller findet man im Endeffekt dann Lösungen für Kürzungen bei allen Betroffenen,  die aus welchen Gründen auch immer,  Sozialhilfe bekommen. 


Es ist mehr als verständlich,  dass die arbeitende Bevölkerung sauer ist,  wenn sie zu hören bekommt,  dass Kinder mit Eltern in der Sozialhilfe scheinbar mehr Wert sind,  als Kinder ohne.  Diese Schieflage muss dringend korrigiert werden,  denn jedes Kind muss gleich viel Wert sein und tatsächlich die gleichen Chancen im Leben bekommen.  Davon sind wir leider sehr weit entfernt. 


Statt eines Zusammenhaltes der gesamten Bevölkerung gibt es immer mehr,  die nach Unten treten,  statt,  wie es scheinbar endlich nötig wäre , nach Oben !


Ich gebe die Hoffnung nicht auf und sage hier und jetzt: "Danke Wien, dass mein mehrfach behinderter Sohn hier finanziell gleich viel Wert hat,  wie ein Nicht-Behinderter- Mensch und somit die gleichen Chancen auf ein gutes Leben hat. " NOCH,  denn genau das will man gerade mit aller Macht ändern.  Nimmst Du es nämlich einem Menschen,  musst Du es allen Menschen nehmen. 


Man sieht ja sehr gut und schmerzlich in anderen Bundesländern,  wie es ist,  wenn Menschen in Schubladen gesteckt werden,  wenn man sie gegeneinander ausspielt und wenn man berechnet,  was ein Mensch "der der Gesellschaft scheinbar nichts bringt,  auch nichts braucht. 


Im Übrigen noch einen Punkt,  es ist ein massiver Irrglaube,  dass es sich Menschen in der Sozialhilfe schön machen und auf Kosten des Staates ein tolles Leben führen.  Wenn man selbst nie die Erfahrung gemacht hat,  wie unglaublich belastend das sein kann,  sollte man sich zurück nehmen und evtl. gepflegt die Klappe halten,  denn es ist bei Gott nicht immer alles so wie es scheint!!! Dieses ständige Werten anderer Menschen ist alles andere als in Ordnung. Man sollte sich immer die Frage stellen "Will ich wirklich tauschen?"


#enthindert






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