Wir haben heute betreffend Sozialhilfe NEU neu eine Mail an Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hacker ausgesendet.
Wir hoffen auf Rückmeldung und Aufklärung, wie es für pflegende Eltern in Wien weitergehen wird.
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Sehr geehrter Herr Dr. Ludwig!
Sehr geehrter Herr Stadtrat Hacker!
Wir wenden uns heute mit der Bitte um Aufklärung an Sie.
Wir, das sind pflegende und betreuende Eltern.
Es geht um die bundeseinheitliche Umstellung der Sozialhilfe, die zukünftig vom AMS bearbeitet werden soll, wie es bisher in Wien bereits bei den U 25jährigen gehandhabt wird.
Was ergibt das nun für Eltern, die ihre Kinder und erwachsenen Töchter und Söhne mit Behinderungen und Pflegestufen zu Hause betreuen, pflegen und versorgen?
Wir konnten bisher nur in Erfahrung bringen, dass "dauerhaft arbeitsunfähige" Menschen davon ausgeschlossen werden sein.
Unsere Befürchtung scheint sich dahin gehend zu bewahrheiten, dass man mit Zutun der Bundes-SPÖ, auf Bundesebene das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige einführen möchte. Zumindest sind diese Zeichen für uns gegeben.
Frei nach dem Motto "Ihr habt eh die "Wahlmöglichkeit ", nämlich zu arbeiten, weil ja alle einen Beitrag leisten müssen, oder euch anstellen zu lassen" und uns Angehörige so für dumm verkauft. Im Übrigen ist jahre- und jahrzehnte lange Pflege tatsächlich Schwerarbeit.
Nicht nur, dass es keine echte Wahlmöglichkeit bedeutet, ist das Anstellungsmodell gegenüber der derzeitigen Regelung in Wien, absolut Existenzbedrohend und auch sehr übergriffig, sowohl gegenüber der Angehörigen, als auch der Betroffenen.
Viele werden wegen der finanziellen Einschränkungen deren erwachsene Töchter und Söhne aus den Tagesstrukturen nehmen müssen, weil die finanziellen Mittel einen Besuch nicht mehr gewährleisten werden können.
Und was machen Eltern von minderjährigen Kindern mit Behinderungen, deren Kinder aufgrund der spezifischen Bedürfnisse Kindergarten oder Schule nur 1 oder 2 Stunden täglich besuchen können? Die Pädagogen erwarten von den Eltern, sehr verständlicherweise, dass diese deren Kinder nach nur kurzer Besuchszeit wieder abholen, weil diese Kinder, meist mit Neurodivergenz, mit einem längeren Besuch in KIGA oder Schule überfordert wären. Wie stellt man sich das bitte zukünftig vor, wenn die Eltern jetzt zusätzlich unter Druck geraten werden? Geht es ums Kindeswohl oder ausschließlich darum die "stille Reserve " in den Arbeitsmarkt zu holen. Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste.
Leider wird sich seitens der Politik sehr bedeckt gehalten, was dem Grunde nach wohl damit zu tun hat, dass in Wien Ende April gewählt werden wird.
Es wäre aber mehr als fair, wenn man bereits jetzt - vor der Wahl hier "Licht ins Dunkel" bringen würde.
Wir ersuchen daher um eine Rückmeldung und Aufklärung darüber, wie es für pflegende Eltern in Wien weitergehen wird.
Bisher gab es für die Angehörigen eine "Ausnahmeregelung ", bei zeitlichem überwiegenden Mehraufwand ab Pflegestufe 3. Niemand ist bereit hier mit offenen Karten zu kommunizieren, ob und wie das aufrecht bleiben könnte oder ob diese Regelung zukünftig hinfällig sein wird.
Auf diesbezügliche Rückmeldung wartend und dafür dankend im Voraus verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Claudia Sengeis
I.V
SHG und Initiative ENTHINDERT
Claudia Sengeis und Jasmina Urosevic
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