Als Außenstehender stellt man sich das so leicht vor.
Naja, wenn das Kind erwachsen ist, dann kann es tun und lassen was es möchte und hat auch das Recht auf eigene Erfahrungen und evtl. damit verbundenen Herausforderungen.
Richtig, vollkommen richtig.
Durchaus wird man als Elternteil mit den Entscheidungen des eigenen erwachsen Kindes nicht konform gehen und das ist auch gut so. Jeder hat seinen ganz persönlichen eigenen Weg und auch das Recht darauf.
Bloß, kompliziert wird es dann, wenn Dein Kind erwachsen ist und eigentlich auch wieder nicht.
Bei erwachsenen Kinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen ist es dann doch oft noch herausfordernder.
Was, wenn Dein erwachsenes Kind ohne jegliche Vertretung lebt, weil es diese dem Grunde nach nicht braucht.
Dann trifft aufgrund von evtl. psychischen Belastungen und Problemen aber doch eine Situation ein, die sich für Dein Kind, aber auch für Dich extrem negativ auswirken könnte.
Das ist anstrengend, belastend, beängstigend und verunsichert auch ganz oft.
Wie geht man damit um, wenn z. B. plötzlich selbstbestimmt entschieden wird, dass sämtliche Medikamente abgesetzt werden?
Weder einer vertretenen und schon gar nicht einer nicht vertretenen Person kann man Medikamente aufzwingen.
Soll der oder die jenige Person doch ihre eigenen Erfahrungen machen.
Blöd nur, wenn es dann völlig sinnlos zu irgendwelchen Psychosen kommt und die Person sich selbst oder anderen schadet oder Medikamente einnehmen muss, weil sich sonst der körperliche Zustand verschlechtert.
Da wird dann plötzlich aufgeschrien und nachgefragt, warum man nichts dagegen getan habe.
Gerade beim Thema Medikamente kann es schnell zu einem Disput kommen, weil der Betroffene sie vielleicht wegen der starken Nebenwirkungen nicht mehr nehmen möchte, aber man sich als Elternteil große Sorgen über Folgen macht.
Also, was tun?
Solltet ihr in solch eine Situation geraten, dann unterschätzt das bitte nicht.
Manchmal kann man mit Zureden und dem Ruhe bewahren noch etwas abfedern, aber wenn man merkt, dass da jetzt kein Spielraum mehr ist, dann holt euch bitte Hilfe.
Schämt euch nicht, Rettung und Polizei zu rufen oder Ärzte zu kontaktieren. Ja, die Konsequenzen sind evtl. nicht schön, aber zu warten bis etwas Schlimmes passiert, das ist noch weniger schön.
Es ist jedenfalls immer ein schmaler Grat zwischen dem Abwegen von Selbstbestimmung und Schutz für andere.
Auch wir kennen so manche brenzlige Situation und die damit verbundene Sorgen und Ängste.
Wenn man das Gefühl hat selbst in einer Schleife zu stecken, dann sollte man sich unbedingt Hilfe holen. Es ist kein Versagen und auch keine Schande.
Psychosen sind nicht zu unterschätzen.
Es kann in Richtung tiefer Trauer mit Suizidgedanken gehen, aber auch in die andere Richtung. Es hat nichts damit zu tun, dass der Mensch, der in der Psychose steckt böse ist, sondern ganz im Gegenteil, braucht es dann dringend professionelle Hilfe.
Zwingen kann man einen Menschen zu nichts und genau das ist der schmale Grat, der es so schwierig macht damit umzugehen.
Wir kennen leider auch Fälle, wo sich Eltern unbegründet einmischen und Vorschriften machen wollen, wo es in keinster Weise nur irgendwie notwendig wäre.
🍀🙏🍀
Liebe Grüße an alle da draußen
Claudia